Bestandsplanung und -auffüllung
Bestandsplanung und -auffüllung (IPR) ist eine Lösung für Lagersteuerung, die auf Bestellpunkten basiert. Die Hauptfunktionen der Lösung sind:
- Klassifizierung von Artikeln entsprechend den Historiensätzen des Bestandsumschlagshäufigkeitswerts, der Häufigkeit und der Lebenszyklusstufe.
- Die Klassifizierung kann für die Zuweisung von Bestandsplanungsstrategien verwendet werden, die an alle Artikel mit einer bestimmten Klassifizierung vererbt werden. Dies macht es dem Disponenten einfach, für eine große Zahl von Artikeln eine differenzierte Planung in effizienter und angemessener Weise bereitzustellen.
- IPR ist in die IFS-Bedarfsplanung integriert, kann aber auch als eigenständige Lösung verwendet werden. Bei Verwendung der Bedarfsplanung lassen sich mithilfe der Bedarfsprognose und des geschätzten Prognosefehlers Planungsparameter berechnen.
- IPR enthält einige Planungsmodelle, die erfolgreiche Bestandsplanung sowohl für Artikel mit hoher Umschlagshäufigkeit als auch für solche mit langsamer Umschlagshäufigkeit wie z. B. Ersatzteile ermöglichen.
Umfang der Lösung
Die Lösung ist für Bestandsplanung von Artikeln mit unabhängigen internen oder externen Bedarfen vorgesehen. Unabhängige Bedarfe sind solche, die nicht nur Funktion einer Nachfrage nach einem anderen Artikel sind. In der Regel impliziert dies die Nachfrage nach Verkaufsartikeln, die von Kunden angefordert werden, oder nach Ersatzteilen für Reparatur. Auch die Beschaffung sollte entkoppelt werden, da ein Bestellpunktsystem jeden Artikel unabhängig von anderen Artikeln plant. Dies bedeutet, dass falls ein Artikel durch Umwandlung von anderen Artikeln beschafft wird, kein erweitertes Signal gegeben wird, um auch diese Artikel eine Stufe weiter unten in der Stückliste zu beschaffen.
In der Praxis bedeutet dies, dass die IPR-Lösung hauptsächlich in der Verteilung und in der Ersatzteilverwaltung verwendet werden sollte. Die Lösung kann auch in Unternehmen eingesetzt werden, in denen eine bestimmte Komponente in sehr vielen Strukturen verwendet wird, da dann die Nachfrage nach dieser Komponente als entkoppelt von der Nachfrage nach den Produkten betrachtet werden kann, in denen sie verwendet wird.
IPR kann in einer Firma als einzige Planungslösung oder in Kombination mit anderen Komponenten verwendet werden, wie z. B. mit Kanban für ratenbasierte Planung sowie für Primärplanung und MRP für Artikel mit abhängigen Bedarfen.
Es kann auch zum Planen von Artikeln verwendet werden, die von internen Lieferanten gekauft, hergestellt oder verteilt werden, wie z. B. von Warenlagern auf höherer Ebene. Die Lösung umfasst keine bestimmte Unterstützung für Reparaturen, bei denen Artikel durch die Reparatur von fehlerhaften Artikeln beschafft werden.
Basisdaten definieren
Wie jede beliebige Planungslösung ist IPR von genauen und vollständigen Basisdaten abhängig. Die Lösung hängt von einigen grundlegenden Parametern und Attributen ab, wie z. B. Wiederbeschaffungszeiten, Beschaffungskosten und Bestandszinssatz. Für die von IPR zu planenden Artikel muss die Planungsmethode auf dem Bestandsartikel für Bestellpunkt-basierte Planung auf B gesetzt sein.
Eines der wichtigsten Elemente in der Lösung ist die Klassifizierung von Artikeln. Die Klassifizierung basiert auf historischen Transaktionen und gruppiert Artikel nach vier Kriterien:
- Anlagenklasse oder Standort � die Klassifizierung erfolgt für alle Artikel an einem Standort oder innerhalb einer bestimmten Anlagenklasse an einem bestimmten Standort. Die Klassifizierung kann für den gesamten Standort erfolgen, wenn unter Planungsgesichtspunkten alle Artikel ähnlich sind. Die Artikel können auch in verschiedene Anlagenklassen eingeteilt werden, wenn sie innerhalb des Standorts verschiedenen Kategorien angehören. Dies ist nützlich, wenn bei der Klassifizierung zum Beispiel zwischen Ersatzteilen, Rohmaterialien und fertigen Waren unterschieden werden muss.
- Volumenwert � dieser ist das Produkt aus dem Bestandswert des Artikels und der entnommenen Menge. Ein Artikel gehört entweder zur Klasse A, B oder C, was standardmäßig 80 %, 15 % und 5 % des gesamten Bestandsumschlagshäufigkeitswerts innerhalb der Anlagenklasse entspricht, zu der der Artikel gehört.
- Häufigkeit � hierbei wird die Anzahl der Entnahmetransaktionen pro Monat mit den definierten Häufigkeitsgrenzen verglichen. Ein Artikel hat entweder eine hohe, mittlere, niedrige oder sehr niedrige Umschlagshäufigkeit.
- Lebenszyklusstufe - Wenn das System die Klassifizierung durchführt, betrachtet es die Lebenszyklusstufe der Artikel und ordnet sie den einzelnen Gruppen zu. Wenn Artikel heranreifen, abnehmen und schließlich veralten, werden sie automatisch zwischen Lebenszyklusstufen verschoben, und die für eine bestimmte Lebenszyklusstufe geltenden Bestandsplanungsstrategien kommen automatisch zur Anwendung.
Das Ergebnis kann als Matrix angezeigt werden, in der zum Beispiel die A-Artikel mit ihrer hohen Umschlagshäufigkeit und die C-Artikel mit ihrer langsamen Umschlagshäufigkeit problemlos erkennbar sind. Das System erstellt für jede Lebenszyklusstufe und jede Kombination aus Standort und Anlagenklasse je eine solche Matrix.
Damit die Klassifizierung funktioniert, müssen einige Basisdaten definiert werden:
- ABC-Klassen. Standardmäßig entsprechen Artikel, die zur Klasse A gehören, 80 % des Volumenwerts in dieser Anlagenklasse oder an diesem Standort, Artikel der Klasse B 15 % und schließlich Artikel der Klasse C 5 %. Diese Prozentsätze können geändert werden. Die Bereiche für die ABC-Klassifizierung sind global, und für alle vom IPR geplanten Artikel werden die gleichen Werte verwendet.
- Häufigkeitsgrenzen, durch die bestimmt wird, ob ein Artikel an seinem Standort, in seiner Anlagenklasse und Lebenszyklusstufe als Artikel mit hoher, mittlerer, niedriger oder sehr niedriger Umschlagshäufigkeit betrachtet wird. Die Häufigkeitsgrenzen werden nach Standort oder ggf. auf der Anlagenklasse definiert.
- Saisonabhängigkeit: es kann angegeben werden, ob das Bedarfsmuster für eine Anlagenklasse als saisonabhängig zu betrachten ist. Wenn ein Artikel als saisonabhängig angegeben ist, ruft das System dessen Historie von vor einem Jahr ab und geht von dieser aus vorwärts, statt die neueste Historie abzurufen und von ihr aus rückwärts zu gehen. Saisonabhängigkeit kann auf der Anlagenklasse angegeben werden, was bedeutet, dass für Artikel mit saisonabhängigem Bedarfsmuster separate Anlagenklassen erstellt werden müssen.
- Lebenszyklusstufe: ein Artikel wird zwischen mehreren verschiedenen, vordefinierten Lebenszyklusstufen verschoben. Die Stufen sind Einführung, Reife, Rückgang und Verfall. Wenn das System die Klassifizierung durchführt, betrachtet es die Lebenszyklusstufe der Artikel und ordnet sie einzelnen Gruppen zu. Wenn Artikel heranreifen, abnehmen und schließlich veralten, werden sie automatisch zwischen Lebenszyklusstufen verschoben, und die für eine bestimmte Lebenszyklusstufe geltenden Bestandsplanungsstrategien kommen automatisch zur Anwendung. Zur Bestimmung der Lebenszyklusstufen verwendet das System einige Anpassungswerte, die entweder durch den Standort oder durch die Anlagenklasse definiert werden.
Mit dem Feld Klassifizierungsperioden auf der Anlagenklasse lässt sich kennzeichnen, wie viele Monate Historie für die Klassifizierung verwendet werden sollen. Die Anzahl der zu verwendenden Perioden kann auch angegeben werden, wenn der Klassifizierungsjob gestartet wird.
Klassifizierung von ABC, Häufigkeit und Lebenszyklus durchführen
Die Klassifizierung von Artikeln erfolgt auf der Grundlage der Historie der Entnahmetransaktionen. Um den Wechsel zu vereinfachen, zum Beispiel wenn IFS Cloud eine andere Anwendung ersetzt, können Systemdaten in eine besondere Transaktionstabelle importiert werden, die zusammen mit den in IFS während der Wechselperiode erstellten Transaktionen verwendet wird.
Die Klassifizierung ist schon an sich nützlich, um zu verstehen, welches die wichtigsten Artikel sind, und um Ausmusterungskandidaten sowie Artikel zu identifizieren, die zusätzliche Aufmerksamkeit erfordern. Die Klassifizierung wird auch verwendet, um entsprechend der Beschreibung im nächsten Abschnitt Bestandsplanungsstrategien zu definieren.
Der einem Artikel zugewiesene Klassifizierungstyp wird auf der Seite Bestandsartikel angezeigt.
Die durch den Klassifizierungsauftrag auf der Seite Bestandsartikel eingestellten Klassifizierungswerte können manuell überschrieben werden, und der Zeitraum für diese manuelle Einstellung eines Klassifizierungsparameters sollte dann definiert werden. Das bedeutet, dass über ein gesperrtes Bis-Datum die manuellen Werte, die für die Klassifizierung des Artikels eingestellt wurden, auch nach der Ausführung des Klassifizierungsauftrags weiterhin verwendet werden. Wenn der Klassifizierungsauftrag an einem Datum ausgeführt wird, das nach dem definierten Zeitrahmen liegt, wird die Klassifizierung auf der Grundlage historischer Daten zurückgesetzt. Dies kann zur Anpassung von Planungsparametern für neue Artikel verwendet werden, für die keine Verkaufshistorie verfügbar ist, sondern die Prognose der zukünftigen Nachfrage als Input für die Planung betrachtet wird.
Planungsstrategien definieren
IPR berechnet vier Planungsparameter, die zum Erstellen von Auffüllvorschlägen verwendet werden. Dies sind folgende:
- Losgröße - das ist die Menge, die vorgeschlagen wird, wenn der Bestand eines Artikels aufgefüllt werden muss.
- Sicherheitsbestand - das ist die Bestandsmenge, die vorgehalten werden muss, um Bedarfsabweichungen abzudecken. Je mehr Bedarfsabweichung erwartet wird, desto größer muss der Sicherheitsbestand sein, um ein bestimmtes Service-Level zu erfüllen.
- Bestellpunkt - das ist die Bestandsmenge, die einen Auffüllvorschlag auslöst.
- Nächstes Auftragsdatum - das ist das nächste Datum, zu dem ein Auffüllauftrag für den Artikel ergehen muss, sofern der Artikel in Übereinstimmung mit seiner Prognose verbraucht wird.
Planungshierarchie
Um Losgröße, Sicherheitsbestand und Bestellpunkt zu berechnen, müssen einige Parameter definiert werden. Diese Parameter können auf dem einzelnen Artikel definiert werden, besser ist jedoch die Verwendung einer Hierarchie, in der die unterste Stufe die jeweiligen Artikel sind. Jeder in der Hierarchie definierte Wert wird abwärts vererbt. Die Stufen in der Hierarchie sind von oben nach unten folgende:
1. Firma
2. Standort
3. ABC � Häufigkeit � Lebenszyklus
4. Anlagenklasse
5. Warengruppe
6. Lieferant
Ein auf einer unteren Stufe der Hierarchie definierter Wert überschreibt immer den Wert, der auf einer höheren Stufe definiert wurde. Die Attribute, die auf jeder Stufe definiert werden können, sind folgende:
� Lagerkostensatz
� Bestellkosten
� Servicegrad (%)
� Bedarfsmodell
� Sicherheitsbestandsmodell
� Losgrößenmodell
� Bestellpunktmodell
� Deckungszeit der Losgröße
� Deckungszeit des Sicherheitsbestands
� Maximale Deckungszeit des Auftrags
� Vorlaufzeitfaktor
Dies sind zusammen mit verfügbaren Mengen, Wiederbeschaffungszeiten und Bedarf alle Informationen, die das System zum Berechnen von Losgröße, Sicherheitsbestand, Bestellpunkt und nächstem Auftragsdatum benötigt.
Bedarfsmodell
Der Wert für das Bedarfsmodell steuert, wie das System einen späteren Bedarf für einen Artikel vorhersagt. Zum Berechnen der Planungsparameter ist eine Schätzung für Bedarf und Bedarfsabweichung während der Wiederbeschaffungszeit erforderlich.
Diese Schätzung lässt sich auf unterschiedliche Weise in Abhängigkeit von den Gegebenheiten berechnen. Die möglichen Werte für das Bedarfsmodell sind folgende:
- Prognose - dieser Wert bedeutet, dass Prognose und erwartete Bedarfsabweichung von der IFS-Bedarfsplanung abgerufen werden. Wenn eine Prognose von der Bedarfsplanung abgerufen wird, werden alle späteren Änderungen berücksichtigt. Das bedeutet, dass wenn sich die Prognose für künftige Perioden erhöht oder abnimmt, dies automatisch berücksichtigt wird und die Bestandsplanungsparameter sich dynamisch in Übereinstimmung mit der Prognose ändern. Dies ist sehr nützlich für Artikel mit klaren saisonabhängigen Mustern, Trends oder Kampagnen.
- Jährliche Vorhersage - der Wert für künftigen Bedarf wird für den Bestandsartikel manuell im Feld Prognostizierte Jahresverbrauchsmenge eingegeben.
- Historie - die Transaktionshistorie wird verwendet, um den künftigen Bedarf und die künftige Bedarfsabweichung zu schätzen. Das Ergebnis ist ein fester Wert, der für alle künftigen Perioden als gültig betrachtet wird.
Hinweis: Für verschiedene Artikel oder Artikelgruppen können verschiedene Bedarfsmodelle verwendet werden.
Sicherheitsbestandsmodell
Die Auswahl des Sicherheitsbestandsmodells entscheidet, welche Methode zur Berechnung des Sicherheitsbestands verwendet wird. Folgende Optionen sind verfügbar:
- Manuell � der Wert für den Sicherheitsbestand wird manuell für den Bestandsartikel eingegeben.
- Zeiterfassung � die Sicherheitsbestandsmenge wird als die aktuelle Bedarfsprognose für so viele Tage ab heute berechnet, wie der Wert für „Deckungszeit Sicherheitsbestand“ angibt.
- Historische Unbestimmtheit � dieses Sicherheitsbestandsmodell berechnet die optimale Sicherheitsbestandsmenge für einen gegebenen bestimmten Servicegrad. Unter Servicegrad wird die Wahrscheinlichkeit verstanden, mit der ein Artikel im Bestand verfügbar ist, wenn er angefordert wird. Beispielsweise könnte der Servicegrad auf 97 % gesetzt sein. Dies bedeutet, dass wenn 100 Kundenaufträge mit einer Menge von je 1 Artikel eingehen, 97 von diesen Aufträgen direkt aus dem Bestand bedient werden können, während 3 zurückgestellt werden. Die Sicherheitsbestandsmenge ist in diesem Fall abhängig von:
- Der historischen Standardabweichung � je höher die Abweichung, desto höher muss für einen gegebenen Servicegrad der Sicherheitsbestand sein. Zur Berechnung der Standardabweichung werden historische Bestandstransaktionen verwendet.
- Der Wiederbeschaffungszeit � je länger die Wiederbeschaffungszeit, desto mehr Sicherheitsbestand ist erforderlich.
- Der Losgröße � je umfangreicher die Losgröße, desto länger wird der Auffüllzyklus. Dies bedeutet, dass das Lager seltener kritische Niveaus erreicht, was wiederum die notwendige Sicherheitsbestandsmenge für ein gegebenes Service-Level vermindert.
- Dem mittleren absoluten Fehler � dieses Modell verwendet die gleiche Berechnung wie die historische Unbestimmtheit, aber die Schätzung der künftigen Bedarfsabweichung wird von der IFS-Bedarfsplanung abgerufen.
Losgrößenmodell
Die Auswahl des Losgrößenmodells entscheidet, welche Methode zur Berechnung der Losgröße verwendet wird. Folgende Optionen sind verfügbar:
- Manuell – der Wert für die Losgröße wird manuell für den Bestandsartikel eingegeben.
- Zeiterfassung - die Losgrößenmenge wird berechnet als die aktuelle Bedarfsprognose pro Tag, multipliziert mit dem Wert für die "Deckungszeit Losgröße"
- Berechnung der wirtschaftlichen Bestellmenge (EOQ), auch als Wilson-Formel bezeichnet. Diese ist ein Kompromiss zwischen Bestandshaltungskosten und Auftragskosten. Das Ergebnis ist abhängig von:
- Der Bedarfsprognose entsprechend dem verwendeten Bedarfsmodell. Die Losgröße erhöht sich, wenn sich die Prognose erhöht.
- Den Artikelkosten: die Losgröße nimmt ab, wenn sich die Artikelkosten erhöhen, da die Bestandshaltungskosten für teurere Artikel höher sind.
- Dem Bestandszinssatz: je höher der Bestandszinssatz, desto teurer ist die Bestandshaltung; folglich verringert sich die Losgröße, wenn der Bestandszinssatz zunimmt.
- Den Auftragskosten, die alle beim Erteilen eines Auftrags anfallenden Aufwände darstellen. Eine Zunahme der Auftragskosten führt zu einer höheren Losgröße.
Auch drei zusätzliche Parameter steuern die Losgröße
- "Deckungsz. max. Auftrag" kann definiert werden, um bei Verwendung von EOQ die Losgröße einzuschränken. Sehr billige Artikel erhalten mit EOQ beträchtliche Losgrößen, die angesichts des Risikos der Veralterung usw. eine unrealistisch lange Zeit in die Zukunft abdecken können.
- Haltbarkeit, falls eingegeben: die Haltbarkeit des Artikels wird berücksichtigt.
- Minimale Losgröße, maximale Losgröße und Berechnungslosgröße werden berücksichtigt.
Bestellpunktmodell
Die Auswahl des Bestellpunktsmodells entscheidet, welche Methode zur Berechnung des Bestellpunkts verwendet wird. Folgende Optionen sind verfügbar:
- Manuell – der Wert für den Bestellpunkt wird manuell für den Bestandsartikel eingegeben.
- WBZ-gesteuert - der Bestellpunkt wird als der Bedarf während der Wiederbeschaffungszeit plus Sicherheitsbestandsmenge berechnet. Der Bedarf während der Wiederbeschaffungszeit wird entsprechend dem gültigen Bedarfsmodell berechnet.
Zusätzlich hierzu sind vier verschiedene Modelle für Artikel mit langsamer Umschlagshäufigkeit verfügbar, zum Beispiel für Ersatzteile. Diese Modelle basieren auf der Annahme, dass die Nachfrage nach dem Artikel eher einer Poisson-Verteilung als einer Normalverteilung folgt. In der Regel liefern die Modelle für Artikel mit langsamer Umschlagshäufigkeit genauere Ergebnisse, wenn die Bedarfsabweichung im Vergleich zur durchschnittlichen Nachfrage nach dem Artikel hoch ist. Genauigkeit bedeutet in diesem Fall, wie genau der tatsächliche Servicegrad auf den angegebenen Zielservicegrad abgestimmt ist. Eine Faustregel besagt, dass diese Modelle zutreffen, wenn die historische Standardabweichung die Hälfte des historischen Bedarfs übersteigt.
Die Modelle für Artikel mit langsamer Umschlagshäufigkeit basieren auf der Wahrscheinlichkeit, mit der eine Nachfrage nach einer bestimmten Menge während der Auffüllvorlaufzeit auftritt. Dies ist nach dem Vergleich mit dem definierten Zielservicegrad ein Bestellpunkt, der einen theoretischen Servicegrad von mindestens gleicher Höhe liefert wie der zugewiesene Zielservicegrad. Dies bedeutet, dass kein expliziter Sicherheitsbestand für diese Artikel berechnet wird.
Die verfügbaren Optionen für Artikel mit langsamer Umschlagshäufigkeit sind folgende:
- Langsame Umschlagshäufigkeit � Lebenszyklus: Dieses Modell verwendet die historischen Transaktionen, um Häufigkeit und Menge des historischen Bedarfs zu bestimmen. Auf der Grundlage dieses Modells und der Losgröße wird der Bestellpunkt so berechnet, dass während der gesamten Lebensdauer des Artikels der angegebene Servicegrad erfüllt wird.
- Langsame Umschlagshäufigkeit � Vorlaufzeit: Dieses Modell funktioniert wie „Langsame Umschlagshäufigkeit – Lebenszyklus“, mit der Ausnahme, dass die Losgröße nicht berücksichtigt wird. Der Bestellpunkt wird in diesem Fall so berechnet, dass während eines Auftragszyklus der angegebene Servicegrad erfüllt wird.
- Croston � Lebenszyklus: Das Modell ist ähnlich wie „Niedrige Umschlagshäufigkeit � Lebenszyklus“. Anstelle der historischen Transaktionen werden jedoch die Werte für den erwarteten Bedarf und das Intervall zwischen Bedarfsfällen aus der Bedarfsplanung verwendet.
- Croston � Vorlaufzeit: Das Modell funktioniert wie „Langsame Umschlagshäufigkeit � Vorlaufzeit“, aber anstelle der historischen Transaktionen werden die Werte für den erwarteten Bedarf und das Intervall zwischen den Bedarfen von der Bedarfsplanung verwendet.
Weitere Einzelheiten zu den Bestandsmodellen, die für die Planungsmethode B-Teile verwendet werden. Für weitere Details zu den Modellen Sicherheitsbestand/Zeitraumabhängiger Sicherheitsbestand, die für nicht planende B-Methoden-Artikel verwendet werden.