Packgrößenzusatzkosten werden verwendet, um dem Kunden einen Sonderrabatt einzuräumen (negative Zusatzkosten) oder um ihm zusätzliche Gebühren in Rechnung zu stellen (positive Zusatzkosten), die aufgrund der Handhabung der bestellten Einheit anfallen.
Dies bezieht sich auf die bestimmte vom Kunden bestellte Einheit und nicht auf einen bestimmten Artikel, wie es bei anderen Rabatten der Fall ist.
Dieser Rabatt oder die Gebühr wird zum Zeitpunkt der Eingabe der Bestellposition oder der Verkaufsangebotsposition berechnet. Dieser Posten wird automatisch als eine Kostenposition hinzugefügt. Damit eine Packgrößenzusatzkostenposition für einen Kundenauftrag oder ein Verkaufsangebot erstellt werden kann, muss für den Kunden die Option Packgrößenzusatzkosten/Rabatt erhalten aktiviert sein.
Der Rabatt oder die Gebühr für die Verpackung wird vom Lieferanten an den Kunden weitergegeben. Kunden müssen aktiviert sein, damit der Rabatt oder die Gebühr in der Bestell- oder Angebotsposition berechnet werden kann.
Die Handhabung von verschiedenen Einheiten bei der Aufgabe einer Bestellung erfolgt anhand der Funktionalität der Mehrfachmaßeinheiten, da ein Kunde einen Artikel beispielsweise in Einzelteilen, in Zehner-Kisten, Zwanziger-Kisten und Paletten von 100 Stück bestellen kann. Um die Packgrößenzusatzkosten in einem Verkaufsangebot oder einer Bestellung zu verwenden, muss der zu verwendende Bestandsartikel mit der entsprechenden Gruppe/Eingabe-ME verknüpft sein.
Es ist normalerweise einfacher und aus dem Grund kostengünstiger, eine vollständige Palette oder eine Kiste als eine einzelne Lagereinheit (SKU) zu bearbeiten, da diese letztere u. U. aus einer Palette im Bestand entnommen und neu verpackt werden muss, bevor die Lieferung des Auftrags erfolgen kann. Da die Handhabungskosten pro Einheit für eine ganze Palette eines Artikels unter den Handhabungskosten einer einzelnen Einheit liegen, sollte ein Preisnachlass bei der Fakturierung einer gesamten Palette gegeben werden. Gleichermaßen kann es zu einem Aufpreis (Gebühr) kommen, wenn nur eine einzelne Einheit fakturiert wird.
Verpackungsgrößenkostenliste
In der Packgrößenpreisliste sind die Bedingungen aufgeführt, unter denen einem Kunden abhängig von der Eingabeeinheit bei der Aufgabe der Bestellung ein Rabatt gewährt oder eine Gebühr in Rechnung gestellt wird.
Auf der Packgrößenpreisliste ist ein Zusatzkostentyp definiert, der verwendet wird, wenn der Bestellung zusätzliche Rabatte oder Gebühren hinzugefügt werden. Die Berechnung hängt dabei von den bestellten Artikeln oder Einheiten ab. Ein Rabatt in Prozent oder ein Wert werden für jede verfügbare Eingabemaßeinheit angegeben. Rabatte müssen mit einem negativen Prozentsatz oder einem negativen Wert angegeben werden. Gleichermaßen weist ein positiver Wert für den Rabattprozentsatz oder Wert auf eine zusätzliche Gebühr hin.
Zusatzkostentypkategorie
Die Zusatzkostentypkategorie enthält drei Typen: „Packgröße“, „Fracht“ oder „Sonstiges“. Sämtliche Zusatzkostentypen sollten zu einer dieser Kategorien gehören. Wenn jedoch ein Zusatzkostentyp mit Packgrößenkosten verbunden ist, sollte er vom Typ „Packgröße“ sein. Wenn ein Zusatzkostentyp den Typ „Packgröße“ aufweist, ist die Einheitenkostenfunktion aktiviert, wodurch angedeutet wird, dass die Kosten pro Einheit berechnet werden. Bei der Arbeit mit Packgrößenzusatzkosten bezieht sich das Einheitenkostenattribut jedoch nicht auf die bestellte Menge, sondern auf die Menge, die durch die Eingabemaßeinheit angegeben wird.
Wenn die Zusatzkostentypkategorie als „Packgröße“ angegeben ist, muss ein Steuercode mit einem Steuersatz von Null für diesen Zusatzkostentyp angegeben werden. Dies liegt daran, dass die Packgrößenzusatzkosten keine wirklichen Kosten, sondern eher einen Mechanismus zur Erhöhung oder Reduzierung eines Rabatts darstellen, der dem Kunden auf den Verkaufspreis angerechnet wird.
Würde einem Kunden ein Packgrößenrabatt gegeben, auf den zusätzlich Steuern berechnet werden, würde dem Kunden tatsächlich ein höherer Rabatt als vorgesehen gewährt.
Gruppe/Eingabe-ME
Für eine Gruppe/Eingabe-ME kann ein Standardwert festgelegt werden. Der Standardwert wird automatisch in der Bestell- oder Angebotsposition angezeigt, kann jedoch manuell geändert werden.
Packgrößenzusatzkosten im Vertriebsprozess
Wenn eine Verkaufsangebotsposition oder eine Kundenauftragsposition eingegeben wird, kann der Anwender beliebige verfügbare Eingabe-ME aktivieren, die in der dem Bestandsartikel angehängten Gruppe/Eingabe-ME angegeben sind. Wenn eine Gruppe/Eingabe-ME angehängt ist, wird dies durch eine Option in der Position angezeigt. Es ist dann möglich, die erforderliche Eingabemenge für die Position einzugeben. Basierend auf der Eingabe-ME und der Eingabemenge wird die Verkaufsmenge automatisch in der Angebotsposition oder Bestellposition aktualisiert. Nachdem die Position gespeichert ist, wird eine Packgrößenzusatzkostenposition erstellt. Wenn die Eingabemenge in der Bestellposition oder der Angebotsposition geändert ist, ändert sich die Zusatzkostenposition entsprechend. Wenn der Verkaufsmengenwert geändert wird, wird die Packgrößenzusatzkostenposition entfernt.
Das oben Beschriebene gilt jedoch nur für Verkaufsangebote, die für bestehende Kunden erstellt worden sind und nicht für mögliche zukünftige Kunden.
Packgrößenzusatzkosten und Teillieferungen
Da Packgrößenzusatzkosten ein auf Einheiten basierter Kostentyp ist, sollte den Kunden basierend auf den tatsächlich gelieferten Artikeln und nicht basierend auf der in der Bestellung angegebenen Menge Gebühren berechnet oder Rabatte gewährt werden.
Stornierung
Da es nicht möglich ist, eine Packgrößenzusatzkostenposition zu ändern, ist es nicht erforderlich, die Zusatzkostenposition vor der Stornierung einer Bestellposition oder Angebotsposition zu löschen. Die Bestellposition oder die Angebotsposition kann storniert werden, und die entsprechenden Zusatzkostenpositionen werden automatisch gelöscht.