Einkaufsverwaltung

Einkaufsverwaltung

Mit dem Beschaffungsprozess können Angebote, Anforderungen und Bestellungen bearbeitet sowie Bestellungen gesendet und bestätigt werden. Außerdem überwacht dieser Prozess die Lieferungen und sendet bei Bedarf Mahnungen. Der Beschaffungsprozess kann auf vier verschiedene Arten ausgeführt werden:

Die Bestellanforderung und die Bestellung können auch extern durch Bestellvorschläge, Kundenaufträge, Materialbedarfsplanung (MRP), Produktionsplanung oder NLD (Bedarf nächste Stufe) generiert werden. Darüber hinaus kann eine Bestellung durch einen Rahmenvertrag mit einem Lieferanten erstellt werden, doch dies ist Gegenstand eines anderen Prozessdokuments.

Diese Prozessbeschreibung dokumentiert die Prozesse zur Eingabe und Bearbeitung von Bestellanforderungen.

Dieser Hauptprozess umfasst einen Unterstützungsprozess zur Bearbeitung von Lieferantenvereinbarungen. Es gibt zwei Methoden zur Ausführung des Unterstützungsprozesses:

Bestellung verwenden

Die direkte Eingabe von Bestellungen ist geeignet für Unternehmen, die nur wenige sich wiederholende Einkäufe tätigen. Bei diesem Eingabetyp können entweder alle Abteilungen oder nur der Einkäufer bzw. die Einkaufsabteilung Bestellungen eingeben. Wenn die Bestellung erstellt wird, muss sie freigegeben werden, um Gültigkeit zu erlangen. Sie kann dann den Arbeitsablauf durchlaufen.

Unabhängig davon, ob beide Prozesse, "Einkauf abwickeln" und "Angebotsanfrage", gleichzeitig oder einzeln verwendet werden, werden diese teilweise automatisch ausgeführt.

Bestellung eingeben

Der Ablauf "Bestellanforderung eingeben" besteht aus zwei Aktivitätsdiagrammen: dem Basisablauf und dem erweiterten Ablauf.

Wenn eine Bestellung manuell eingegeben wird, wird zunächst eine Kopfzeile für die Bestellung erstellt, in dem der Lieferant und der gewünschte Liefertermin angegeben werden. Anschließend werden Bestellpositionen eingegeben, in denen die Artikel und die einzukaufende Menge angegeben werden. Es kann eine von drei verschiedene Artikelarten eingegeben werden: bestandsgeführte Einkaufsartikel, nicht bestandsgeführte Einkaufsartikel und Artikel ohne Artikelnummer (d. h. Artikel, die nicht in die Artikeldatensätze des Systems eingegeben werden).

Der erweiterte Arbeitsablauf umfasst die Funktion "Berechnung/Keine Berechnung", bei der der Lieferant mit Materialien oder Komponenten beliefert wird, die er zum Fertigen oder Verpacken der von der Firma gekauften Artikel benötigt. Die gelieferten Materialien oder Komponenten können dem Lieferanten entweder in Rechnung gestellt (also verkauft) oder ihm ohne Berechnung zur Verfügung gestellt werden.

Wenn bereits die Prozesse "Einkauf vorbereiten" oder "Angebotsanfrage" verwendet wurden, wurde automatisch eine Bestellung mit dem Status "Geplant" erstellt.

Bestellung bearbeiten

Der Arbeitsablauf "Bestellung bearbeiten" besteht aus drei Aktivitätsdiagrammen: Basisablauf, erweiterter Ablauf und Lieferüberwachungsablauf.

Unabhängig davon, ob die Bestellung manuell erstellt oder beispielsweise aus einer Anforderung oder einem Lieferplan generiert wird, muss sie vom Einkäufer oder einem Mitarbeiter der Einkaufsabteilung freigegeben werden. Der nächste Schritt kann abhängig von den internen Abläufen variieren. Entweder wird die Bestellung gedruckt und in Erwartung einer Auftragsbestätigung (vor Auslieferung der Bestellung durch den Lieferanten) an den Lieferanten gesendet, oder die Lieferung wird nach Freigabe ohne weitere Auftragsbestätigung erwartet. Bei einer verspäteten Auftragsbestätigung kann eine Mahnung an den Lieferanten gesendet werden.

Der erweiterte Ablauf enthält mehr Funktionen als der Basisablauf. Zum Beispiel können innerhalb des Arbeitsablaufs Arbeitskopien gedruckt werden (dies erzeugt keine neue Bestellungsrevision). Eine Bestellung mit Abweichungen kann bestätigt werden, ohne dass eine neue Bestellungsrevision erstellt werden muss. Es ist möglich, Seriennummern direkt in der Bestellposition zu reservieren. Abgeschlossene Meilensteine können eingegeben, bearbeitet und gemeldet werden. Bei Bedarf können Teilzahlungen verwendet werden. Die Teilzahlungen können entweder mit Meilensteinen verknüpft werden oder eine manuelle Genehmigung erfordern. Für Bestellungen kann die automatische Auftragsbearbeitung verwendet werden. Abhängig davon, welche Ereignisse zum jeweiligen Prozesstyp der Auftragsbearbeitung gehören, kann die automatische Auftragsbearbeitung Stapel freigeben und Bestellungen drucken. Wenn mehrere Personen die Bestellung genehmigen müssen, kann eine Genehmigungsvorlage verwendet werden. Wenn eine interne Bestellung aus einem Kundenauftrag erzeugt wurde, dessen Ursprung der Konfigurator ist, können die Komponenten zu Baugruppen auf Bestellpositionen überprüft werden.

Der Lieferüberwachungsablauf wird zum Versenden einer Liefermahnung verwendet, wenn bestellte Artikel noch nicht eingegangen sind.

Lieferantenvertragsfreigabe erstellen

Lieferantenvereinbarungsfreigaben sind sinnvoll in Unternehmen, in denen andere Personen als der Einkäufer Artikel wie beispielsweise teure Ersatzteile bestellen müssen. Durch die Eingabe einer Lieferantenvereinbarungsfreigabe wird eine Bestellung erstellt, die dann den Bestellablauf durchlaufen kann. Eine Lieferantenvereinbarungsfreigabe ist immer mit einer Vertragsbestellung verknüpft, in der alle für den Einkauf erforderlichen Informationen angegeben sind.

Bei der Eingabe einer Lieferantenvereinbarungsfreigabe wird zunächst die zu verwendende Vertragsbestellung abgerufen. Anschließend werden der Standort (wenn es sich nicht um eine lokale Bestellung handelt) und die Menge angegeben. Anschließend wird eine freigegebene Bestellung mit einer Bestellposition erstellt.

Der Unterstützungsprozess, Lieferantenvereinbarungen

Lieferantenvereinbarungen können verwendet werden, wenn Besteller und Lieferant den Bedingungen für einen Einkaufsartikel oder ein Lieferantensortiment zugestimmt haben. Es gibt zwei Formen von Lieferantenvereinbarungen: Vertragsbestellungen und Einkaufsvereinbarungen. Der Unterschied zwischen beiden Formen liegt in der Art und Weise der Anwendung. Eine Vertragsbestellung wird nur für Lieferantenvereinbarungsfreigaben verwendet. Eine Einkaufsvereinbarung dient im Hintergrund als Grundlage für den Preis aller zutreffenden Bestellpositionen, d. h., aller manuell und automatisch erzeugten Bestellungen. Die einzigen Ausnahmen für die Einkaufsvereinbarung sind Lieferantenvereinbarungsfreigaben (unter Verwendung von Vertragsbestellungen) und aus Auftragsangeboten erstellte Bestellungen (unter Verwendung von im Auftragsangebot vereinbarten Bedingungen für die Bestellposition).

Die Angebotsfunktionalität kann zur Umwandlung des akzeptierten Angebots in eine Lieferantenvereinbarung verwendet werden. Das Angebot, das in eine Lieferantenvereinbarung umgewandelt werden soll, kann seinen Ursprung entweder in einem extern erzeugten Bedarf (aus IFS/Projekt oder IFS/Projektabwicklung) haben oder manuell als Vereinbarungsanfrage eingegeben werden.

Anforderung für Lieferantenvereinbarungsangebot eingeben (unter Verwendung der Angebotsanforderung)

Zu Beginn werden ein Kopf und die gewünschten Artikel (oder Lieferantensortimente) eingegeben. Danach werden die Lieferanten eingegeben, an die die Anfragen gesendet werden sollen. Anschließend werden die Anfragen ausgedruckt. Geht eine Anfrage von IFS/Projekt oder IFS/Projektabwicklung aus, übernimmt das System den Kopf und die Artikelpositionen. In diesem Fall müssen lediglich die Lieferanten ausgewählt und die Anforderungen gedruckt werden.

Lieferantenvereinbarungsangebot bearbeiten (unter Verwendung der Angebotsanforderung)

Nach dem Eingang der Angebote der Lieferanten werden deren Lieferbedingungen eingegeben und die Daten verglichen, um das beste Angebot zu bestimmen. Nachdem die Angebote miteinander verglichen wurden und die Entscheidung über das beste getroffen wurde, kann eine neue Einkaufsvereinbarung erstellt oder zu einer bestehenden Lieferantenvereinbarung hinzugefügt werden. Des Weiteren können Absagen an die Lieferanten ausgedruckt werden, deren Angebote abgelehnt wurden.

Lieferantenvereinbarung eingeben (Direkte Eingabe der Lieferantenvereinbarung)

Der Ablauf „Lieferantenvertrag eingeben“ besteht aus zwei Wegen: dem für Einkaufsvereinbarungen und dem für Vertragsbestellungen. Der Lieferantenvertrag kann auf diesen beiden Wegen manuell eingegeben werden.

Wenn eine Lieferantenvereinbarung manuell eingegeben wird, zunächst einen Lieferantenvereinbarungskopf erstellen, in dem der Lieferant und einige weitere Daten eingegeben werden. Vor dem ersten Speichern der Lieferantenvereinbarung muss bestimmt werden, ob es sich um eine Einkaufsvereinbarung oder eine Vertragsbestellung handelt. Nach Eingabe der allgemeinen Informationen werden Perioden, Standorte und Artikel hinzugefügt. In Einkaufsvereinbarungen können Lieferantensortimente berücksichtigt werden. Diese können anstelle von Artikeln verwendet werden, wenn für mehrere Artikel die gleichen Rabatte und Zusatzkosten gelten. Es können auch Artikel ohne Nummer enthalten sein, also Artikel, die nicht in den Artikeldatensatz eingegeben wurden. Damit die Lieferantenvereinbarung verwendet werden kann, muss sie einen Status besitzen, der für den Einkauf zulässig ist (zumeist „Aktiv“).

IFS Business Reporter dient zum Erstellen und Analysieren von Informationen basierend auf den Daten in Bestellung, die in IFS Cloud verfügbar sind. Weitere Informationen enthält „Informationsquellen“ in IFS Business Reporter.

IFS Business Reporter dient zum Erstellen und Analysieren von Informationen basierend auf den Daten in Bestellung, die in IFS Cloud verfügbar sind. Weitere Informationen enthält „Informationsquellen“ in IFS Business Reporter.