In der Regel wird ein Artikel entweder als Fertigungsartikel oder als Einkaufsartikel mit zugeordneten Planungsergebnissen kategorisiert. Die Aufteilungsfunktion für Fertigung/Einkauf unter Planungsdaten Bestandsartikel ermöglicht die Festlegung eines Artikels als geplant basierend auf den Bedarfsprozentsätzen, die durch die Fertigung und den Einkauf bezogen werden sollen. Geplante Eingänge für die Artikel mit einer solchen Aufteilung werden gemäß den Prozentsätzen mit Bestellvorschlägen berechnet, die für die entsprechenden Mengen generiert werden. Beispiel: Die Materialbedarfsplanung sieht vor, dass Artikel A zu 60 % mit dem Beschaffungstyp Plan gefertigt und zu 40 % mit dem Beschaffungstyp Bestellanforderung eingekauft wird. Wenn die Materialbedarfsplanung Bestellvorschläge generiert, werden 60 % der geplanten Eingangsmengen für einen beliebigen vorgegebenen Tag in wiederkehrende Produktionspläne umgewandelt, und die verbleibenden 40 % der geplanten Eingänge werden in Bestellanforderungen umgewandelt.
Hierbei müssen die Losgrößenregeln und Rundungsprobleme berücksichtigt werden, wenn die Aufteilungsprozentsätze für Fertigung/Einkauf verwendet werden sollen. Bei der Planung der Eingangsmengen verwenden die Materialbedarfsplanung und Primärplanung die allgemeine Regel, dass Losgrößenregeln vor der Aufteilung der Mengen in die Prozentsätze für Fertigung/Einkauf anzuwenden sind. Beispiel: Wenn die Materialbedarfsplanung einen Nettobedarf von 8 Einheiten festlegt, wird eine Losgrößenregel von 10 Einheiten auf diese Zahl angewendet, und die geplante Eingangsmenge wird auf 10 Einheiten aufgerundet. Nach Anwendung dieser Losgrößenregel werden die 10 Einheiten in die 60/40-Prozentsätze aufgeteilt — 6 Einheiten Fertigung und 4 Einheiten Einkauf. Wenn der Hauptlieferant für diesen Artikel eine Mindestauftragsmenge von 5 Einheiten hat, würde eine zusätzliche Aufrundung innerhalb des Einkaufs angewendet, was zu überschüssigen Auftragsmengen führen würde.
Die Aufteilungsfunktion für Fertigung/Einkauf ermöglicht den Planungssystemen, den Bedarf eines Artikels automatisch zwischen der Fertigung und dem Einkauf aufzuteilen. Während der Bestandsartikelplanung wird der jedem Artikel zugeordnete Prozentsatz des Planungsbedarfs angegeben.
Bei einem Fertigungs-/Beschaffungssplit müssen Sie die prozentualen Werte für die Fertigung und den Einkauf festlegen, die sich auf 100 % belaufen. Sie müssen auch die spezifischen Beschaffungstypen angeben, die für die Fertigungs- und Einkaufsanteile verwendet werden sollen. Diese Beschaffungstypen setzen den Standard-Beschaffungstyp für den Artikel außer Kraft.
Die prozentualen Anteile des Fertigungs-/Beschaffungssplits werden von den Funktionen Materialbedarfsplanung (MRP), Primärplanung, Bedarf nächster Stufe, IBestandsnachbestellung und Kalkulation berücksichtigt. Fertigungs-/Beschaffungssplits werden in der Planungslogik von Wartung, Reparatur und Überholung (MRO), Configure to Order (CTO) Interimsaufträge, der geplanten Lieferzusage oder Dynamic Order Planning (DOP) nicht berücksichtigt.
Der Akquisitionsanteil der Aufteilung umfasst alle von internen und externen Lieferanten erworbenen Bedarfe. In einem extremen Planungsfall kann es einen Fertigungs-/Beschaffungssplit geben, bei dem der Einkaufsanteil in Lieferantensplits von 50 % internen und 50 % externen Lieferanten zugeordnet wird. Beachten Sie, daß Verpackungsregeln und Losgrößenregeln sowohl für die interne Planung als auch für das Lieferantenminimum zusammen dazu führen können, dass die Gesamtbedarfsmengen den tatsächlichen Bedarf übersteigen.
Es ist auch möglich, festzulegen, wie die Kalkulation bei der Kalkulation der aufgerollten Materialkosten auf die Fertigungs-/Beschaffungsanteile angewendet werden soll. Siehe Kalkulation für weitere Informationen.
Die Trennung zwischen Fertigung und Beschaffung kann nur für Artikel definiert werden, die hergestellt werden können, einschließlich der Typen Gefertigt, Gefertigt (Rezeptur) und Einkaufsartikel. Artikeltypen Nachgefertigt, Demontagekomponente, Nebenprodukt, Co-Produkt, Kern, Eingekauft (Roh) und Eingekauft (Aufwand) und Artikel mit den Planungsmethoden K (Fiktiv), T (Primärplanung Stufe 0 Scheinbaugruppe) und O (Primärplanung Stufe 0 Artikel) können keine gesplitteten Fertigungs-/Einkaufsartikel sein.
Fertigungs-/Beschaffungssplitts können definiert werden, werden aber von der Planungslogik von MRO, der geplanten Lieferzusage, CTO oder DOP nicht berücksichtigt.