Damit Arbeitsaufträge automatisch über VI-Aktionen generiert werden, müssen Sie bei der Revision der vorbeugenden Instandhaltungsaktionen ein oder mehrere Generierungskriterien angeben (Revision der vorbeugenden Instandhaltungsaktion). Diese Kriterien können kalenderbasiert, ereignisbasiert oder zustandsbedingt sein. Es können ein Kriterientyp oder eine Kombination verschiedener Kriterientypen in einer VI-Aktion verwendet werden. Zur Generierung von Arbeitsaufträgen für die VI-Aktion müssen die verschiedenen Generierungsroutinen zur Erstellung kalenderbasierter, zustandsbedingter und ereignisbasierter Arbeitsaufträge ausgeführt werden. Arbeitsaufträge können auch unabhängig von Generierungskriterien manuell direkt aus VI-Aktionen generiert werden. Arbeitsaufträge werden nur von aktiven VI-Aktionsrevisionen generiert.
VI-Aktionen generieren immer Arbeitsaufträge. Eine VI-Aktion kann entweder in einem Arbeitsauftrag generiert werden oder mit anderen VI-Aktionen zusammengefasst und/oder in demselben Arbeitsauftrag zusammengeführt werden. Damit VI-Aktionen in demselben Arbeitsauftrag zusammengefasst werden, sollten sie alle zur selben VI-Gruppen-ID gehören und zum gleichen Zeitpunkt fällig sein. In diesem Fall werden sie innerhalb eines Arbeitsauftrags in Arbeitsaufgaben generiert.
Damit VI-Aktionen zusammengefasst und in demselben Arbeitsauftrag zusammengeführt werden, müssen sie nicht nur die Anforderungen für die Zusammenfassung erfüllen, sondern noch einige weitere Gemeinsamkeiten aufweisen. Für alle muss ein Kennzeichen für die Zusammenführung festgelegt sein. Sie müssen alle die gleichen Anforderungen für Material und Ressourcen (Personal und Werkzeug/Ausstattung) aufweisen, und sie können nur über eine geplante Arbeitslistenposition verfügen. In diesem Fall werden sie im Arbeitsauftrag in derselben Arbeitsaufgabe für die Zusammenführung in Arbeitsaufgabenschritten generiert.
VI-Aktionen, die für die Zusammenfassung/Zusammenführung geöffnet sind, können auch auf einen bereits verfügbaren Arbeitsauftrag angewendet werden, solange der Arbeitsauftrag mit der gleichen VI-Gruppen-ID versehen wurde und andere VI-Aktionen zur Verknüpfung akzeptiert. Für den Arbeitsauftrag müssen zudem noch einige andere Voraussetzungen erfüllt sein: Er sollte noch nicht gestartet worden sein, keine Verknüpfungen mit anderen Arbeitsaufträgen und keine anderen spezifischen Anforderungen aufweisen, die sich von den VI-Aktionen unterscheiden, und er sollte das gleiche Fälligkeitsdatum haben.
Wenn Arbeitsgänge für VI-Aktionen derzeit Arbeitsschritte enthalten, werden diese Arbeitsgänge bei der VI-Zusammenführung nicht berücksichtigt. Wenn die VI-Zusammenführung nicht aktiv ist, erbt der generierte Arbeitsauftrag die Arbeitsschrittobjekte entsprechend.
Bei der Generierung eines Arbeitsauftrags werden alle Informationen in der VI-Aktion auf den generierten Arbeitsauftrag übertragen, z. B. Informationen zu der Objekt-ID, der Aktion, der Instandhaltungsabteilung, Jobs und Vorlagen, dem Materialbedarf, erstellte Bestellanforderungen, Ressourcenanforderungen, Dokumenten usw.
Hinweis: Wenn das Kontrollkästchen nPlanung/Geplante Termine in AA kopieren aktiviert ist, werden die Planungsinformationen von Jobs und Arbeitslisten jeder VI-Position und die Daten in der Instandhaltungsplanposition beim Generieren eines Arbeitsauftrags in die relevanten Felder kopiert.
Für VI-Aktionen, die regelmäßig Arbeitsaufträge generieren sollen, werden Kalenderkriterien zur Definition des Zeitpunkts und der Häufigkeit der Arbeitsauftragsgenerierung verwendet. Sie können auch Jobs und Arbeitslisten für die Positionen planen, die im Plan für vorbeugende Instandhaltung für eine VI-Aktion generiert wurden.
Für die Generierung von Arbeitsaufträgen aus kalenderbasierten VI-Aktionen muss die Kalendergenerierungsroutine ausgeführt werden. Zum Starten der Routine muss angegeben werde, für welchen Zeitraum der Arbeitsauftrag generiert werden soll. Sie können die Generierung auch durch Definieren der Instandhaltungsabteilung, Objektgruppe, VI-Gruppe, Priorität oder Aktion eingrenzen, für die Arbeitsaufträge generiert werden sollen. VI-Aktionen, die diese Kriterien erfüllen, generieren Arbeitsaufträge.
Die Kalendergenerierung kann beliebig oft ausgeführt werden. Außerdem können Arbeitsaufträge beliebig weit im Voraus generiert werden. Eine längerfristige Planung ermöglicht frühzeitige Analyse der Anforderungen an Ressourcen und die Koordination der Instandhaltungsaktivität mit anderen Aktivitäten.
Wenn die VI-Aktion auf Ausführungsdatum/Basis Ja gesetzt wurde, ist der Instandhaltungsplan dynamisch und wird basierend auf dem tatsächlichen Abschlussdatum des zuletzt ausgeführten Arbeitsauftrags aktualisiert.
Wenn Sie Arbeitsaufträge auf der Grundlage eines bestimmten Ereignisses generieren möchten, können Sie die Kriterien der ereignisbasierten Generierung verwenden. Bei einem Ereignis kann es sich um ein gelegentliches Ereignis wie z. B. eine Störung handeln, aber auch um ein wiederkehrendes Ereignis wie eine monatliche oder jährliche Abschaltung usw.
Für ein Ereignis haben Sie die Möglichkeit, einen oder mehrere Ereigniszeiträume hinzuzufügen, die je nach Status im Instandhaltungsplan erscheinen und auch für die Ereignisgenerierung in Arbeitsaufträgen und Arbeitsaufgaben zur Verfügung stehen.
Um Arbeitsaufträge aus ereignisbasierten VI-Aktionen zu generieren, müssen Sie den Standort und das Ereignis angeben, um die Ereignisgenerierungsroutine auszuführen. Positionen für Ereigniszeiträume müssen in den Status ?Aktiv? gesetzt werden, um für die Ereignisgenerierung verfügbar zu sein.
Nach der Ereignisgenerierung eines aktiven Ereigniszeitraums bleibt der Zeitraum weiterhin im Status ?Aktiv? und kann somit erneut ausgeführt werden, er ist jedoch nur einmal für eine VI-Aktion gültig. Dies gilt so lange, bis der Status für den Zeitraum manuell in den Status ?Abgeschlossen? geändert wird. Nach der Generierung eines Arbeitsauftrags und Arbeitsaufgaben ist die Ereignis-ID für den Arbeitsauftrag verfügbar, und sowohl die Ereignis-ID als auch die Ereigniszeitraumnummer sind für die Arbeitsaufgaben verfügbar.
Wenn durch einen bestimmten Zustand eines Anlagenobjekts festgelegt werden soll, wann Arbeitsaufträge generiert werden, können zustandsbedingte Kriterien verwendet werden. Sie können beispielsweise eine bedingungsbasierte VI verwenden, damit ein Arbeitsauftrag zur Überprüfung eines Systems generiert wird, bei dem die gemessene Temperatur 100 Grad übersteigt. Oder ein Arbeitsauftrag wird generiert, um eine Maschine nach Ablauf von 40 Betriebsstunden zu schmieren.
Damit eine bedingungsbasierte VI-Aktion erstellt werden kann, muss ein Parameter definiert und mit der Objekt-ID verknüpft worden sein. Ein Parameter kann einen von zwei möglichen Wertetypen messen: kumulierte Werte oder Grenzwerte. Ein kumulierter Parameter misst z.B. die Betriebsstunden oder die produzierte Menge. Ein Grenzwertparameter misst z. B. Temperatur, Ölstand, Druck, Wasserdurchflussmenge usw. In der VI-Aktion wird definiert, welche Werte außerhalb des für den Objektparameter akzeptierbaren Bereichs liegen.
Zum Rückmelden des Zustands eines Objekts müssen Messungen vorgenommen werden, und die Messungen des Objektparameters müssen rückgemeldet werden.
In der folgenden Abbildung wird ein Beispiel für die bedingungsbasierte Generierung von VI-Aktionen für eine Pumpe dargestellt. Die Messungen für bestimmte Parameter erfolgen in bestimmten Zeitintervallen. Zur Verarbeitung der Messungen können Sie für die gleiche oder für eine andere VI-Aktion kalenderbasierte Kriterien definieren.
Wenn kumulierten Kriterien erfasst werden, wird auf der Registerkarte Instandhaltungsplan noch vor der Erfassung einer Messung eine Bedingungsposition angezeigt. Sie können mit nur dieser Position Arbeitsaufträge manuell generieren. Wenn zwei oder mehr kumulierte Messungen erfasst werden, wird ein bedingungsbasierter VI-Prognoseplan generiert, indem die durchschnittliche Nutzung pro Tag unter der Voraussetzung der linearen Nutzung des Anlagenobjekts berechnet wird. Beim Starten der Routine zur bedingungsbasierten Generierung werden Arbeitsaufträge generiert, wenn eine gemeldete Messung außerhalb der in den VI-Aktionen definierten akzeptierbaren Grenzwerte liegt.
Obwohl die Arbeitsschritte unterschiedliche Objekte enthalten, basiert die Bedingungsgenerierung auf dem VI-Kopfobjekt und die Arbeitsaufgabenkosten werden auf das Ist-Objekt der Arbeitsaufgabe gelenkt.
WICHTIG: Beim Erfassen kumulierter Messungen wird der bedingungsbasierte prognostizierte VI-Plan entsprechend neu generiert. Der Anwender kann die Neugenerierung als Hintergrundjob ausführen, indem er den Systemparameter PM_CON_PLAN_SYNC auf BATCH festlegt. Das Kennzeichen Plan asynchron auf der Registerkarte ?VI-Aktion/Bedingung? gibt an, ob der bedingungsbasierte prognostizierte VI-Plan in Konflikt mit der letzten für das Objekt eingegebenen Messung steht. Wenn der zustandsbasierte VI-Prognoseplan in Konflikt steht, ist es nicht zulässig, Arbeitsaufträge aus der betroffenen VI-Aktion zu generieren. Wenn der Parameter PM_CON_PLAN_SYNC auf ONLINE gesetzt ist, wird der Plan für die Neugenerierung sofort ausgeführt. Dies kann einige Minuten dauern.
Wenn die kumulierte zustandsabhängige VI-Aktion auf Wertbasierte Ausführung = Ja gesetzt ist, werden die geplanten Werte des Instandhaltungsplans neu berechnet und angepasst auf Basis von:
Die erwarteten (geplanten) Daten werden jedoch unter der Annahme der linearen Verwendung von Anlagen prognostiziert.
Hier werden die geplanten Werte durch Hinzufügen des Instandhaltungsintervalls zur Messung bei der Instandhaltung berechnet (letzte Messung zum Zeitpunkt der Fertigstellung der letzten Arbeitsaufgabe).
Nächster geplanter Wert = Wert bei Instandhaltung + VI-Intervall |
Beispiel:
Datum | Zeit | Messung |
11. Mai 2019 | 22:00 | 200 |
12. Mai 2019 | 14:00 | 250 |
13. Mai 2019 | 20:00 | 300 |
Arbeit ausgeführt (Zeitpunkt) | : 12. Mai 2019 18 :00 |
Instandhaltungsintervall | : 200 |
Wert bei Instandhaltung | : 250 |
Nächste Wartung bei | : 450 |
Hier werden die geplanten Werte basierend auf einem vorhergesagten Wert bei der Instandhaltung berechnet. Es gibt zwei Formeln zur Vorhersage des Werts bei Instandhaltung.
Formel 1 - Wenn das Enddatum der Arbeit zwischen zwei Messungen liegt, wird der geschätzte Wert bei der Instandhaltung mithilfe der Interpolation abgeleitet.
Formel 2 - Der laufende Durchschnitt wird basierend auf der durchschnittlichen Nutzung pro Tag unter der Annahme der linearen Verwendung des Anlagenobjekts berechnet.
Nächster geplanter Wert = (Tatsächl. letztes Arbeitsaufgaben-Abschlussdatum - Frühestes Messdatum) * Laufender Durchschnitt + Vorher. Gemessener Wert + VI-Intervall |
Hinweis: Der laufende Durchschnitt wird basierend auf der durchschnittlichen Nutzung pro Tag unter der Annahme der linearen Verwendung des Anlagenobjekts berechnet.
Die geplanten Werte werden nur dann anhand der obigen Formeln berechnet, wenn die kumulierte zustandsbasierte VI-Aktion auf Wertbasierte Ausführung = Ja gesetzt ist. Der Anwender hat die Möglichkeit, über die Beding.-Prognose/Konfiguration auf der Registerkarte VI-Aktion/Allgemein auszuwählen, welche Methode zum Abrufen des Werts bei Instandhaltung verwendet werden soll. Der STANDARDWERT wird auf ?Letzte Messung bei Instandhaltung? gesetzt.