Der Import von Prognosen aus Bedarfsplanungen oder Kundenlieferplänen bietet eine Alternative zur manuellen Eingabe von Prognosen für Artikel der Stufe 1 aus der Primärplanung und Ersatzartikel aus der Materialbedarfsplanung. Die manuelle Eingabe erweist sich insbesondere bei wöchentlich zu verwaltenden Prognosen als äußerst zeitintensiv. Indem zuvor erzeugte Prognosen online oder im Hintergrund importiert werden, kann die zur Eingabe und Verwaltung von Prognosen benötigte Zeit drastisch verringert werden. Bei Verwendung dieser Option besteht die Möglichkeit, Prognosen vor oder nach dem Import manuell zu verwalten.
Auf der Seite Primärplanung Stufe 1 Artikel gibt es unter Primärplanung Planungsdaten zwei Umschalter: In Kunden-Lieferplan importieren einbeziehen und In Prognosen von Bedarfsplanung importieren einbeziehen. Mit diesen Umschaltern können Sie festlegen, ob ein bestimmter Primärplanung Stufe 1 Artikel in den Job Import von Kunden-Lieferplänen bzw. dem Job Prognosen von Bedarfsplanung importieren einbezogen oder davon ausgeschlossen werden soll.
Nach dem Abschluss des Importvorgangs können die Ergebnisse auf der entsprechenden Seite für die Primär- oder die Materialbedarfsplanung analysiert werden. Sie können die importierten Prognosen einsehen und nach Bedarf einige oder alle verändern oder löschen. Sie müssen importierte Prognosen manchmal manuell verändern, damit die Prognosen die aktuelle Produktion und Marktbedingungen genauer widerspiegelt. Beispiel: Die vom Bedarfsplaner generierte und in die Primärplanung importierte Prognosen können aufgrund der Produktionskapazitäten nicht erreicht werden oder die prognostizierten Mengen passen nicht zur derzeitigen Marktfluktuation.
Im Folgenden werden wichtige Begriffe erläutert, die sich auf den Importvorgang beziehen:
Begriff | Definition |
Startdatum und Enddatum | Die Daten, die Sie unter Prognosen von Bedarfsplanung importieren oder Kundenlieferpläne eingeben, um den Zeitraum für das Importieren der Prognosen zu bestimmen. |
Startdatum und Enddatum | Die in Exportierte Prognosen angezeigten Termine zur Angabe des Prognosezeitraums. |
Liefertermin/Datum von/bis | Die in Kundenlieferpläne angezeigten Termine zur Angabe des Prognosezeitraums. |
Startdatum und Enddatum | Die vom System verwendeten Werte zum Berechnen der importierten Prognosemenge. |
Sie können Prognosen über Exportierte Prognosen oder Kundenlieferplan in die Primärplanung oder MRP importieren. Die Option Prognosen von Bedarfsplanung importieren oder Kundenlieferpläne importieren erlaubt es Ihnen, die Importparameter zu bestimmen, für die Sie einen Datumsbereich für das Importieren der Prognosen gesetzt haben. Die Ergebnisse werden auf der zugehörigen Seite für die Primärplanung oder Materialbedarfsplanung angezeigt.
Der Zeitraum für den Import von Prognosen wird durch verschiedene Faktoren bestimmt. Für ein Ersatzteil in MRP können Sie den Zeitraum festlegen, indem Sie das Startdatum und Enddatum unter Prognose für Ersatzteile aus Bedarfsplanung importieren definieren. Dieselbe Benennung wird für Lieferpläne importieren verwendet, um Lieferplan-Prognosen in PP-Stufe 1 zu importieren. Es ist auch möglich, die Start- und Enddaten in das Feld Datumsbereich unter Prognosen von Bedarfsplanung importieren einzugeben.
Bei einem Artikel der Stufe 1 in der Primärplanung können Sie angegeben, ob die Prognosen innerhalb der Zeitgrenze/Planung (PTF, Planning Time Fence) aus dem Umschalter Prognose innerh.Planungszeitgrenze kopieren im Assistenten Prognosen von Bedarfsplanung importieren aktualisiert werden muss oder nicht. Wenn Sie nicht verlangen, dass Prognosen innerhalb der Zeitgrenze/Planung (PTF) kopiert werden, werden die Prognosen innerhalb der Zeitgrenze/Planung (PTF) nicht geändert, und das System importiert Prognosen außerhalb der Zeitgrenze/Planung (PTF) basierend auf dem importierten Datumsbereich. Wenn Sie die Option Prognose innerh.Planungszeitgrenze kopieren aktivieren, importiert das System Prognosen außerhalb der Bedarfszeitgrenze (DTF) und aktualisiert gegebenenfalls Prognosen innerhalb der Zeitgrenze/Planung (PTF).
Exportierte Prognosen oder Kundenlieferplan enthalten Spalten für Startdatum und Enddatum. Die Datumsangaben in diesen Spalten können sich von dem unter Prognose aus Bedarfsplanung importieren oder Kundenlieferplan importieren eingegebenen Anfangs- und Enddatum unterscheiden. In diesem Fall berechnet das System die Prognosemenge unter Verwendung der im Folgenden dargestellten Formeln.
Die importierte Prognosemenge richtet sich nach folgenden Faktoren:
Die Formel zur Bestimmung der importierten Prognosemenge lautet wie folgt:
Importierter Prognosemenge = Prognose oder Budgetmenge / n, wobei n die Anzahl der Tage (Arbeitstage für MRP Ersatzteile) zwischen dem Startdatum/Ab-Datum und Enddatum/Bis-Datum ist, die unter Exportierte Prognosen oder Kundenlieferplan definiert ist.
Die importierte Prognoseproportion für Primärplanung Stufe 1 Artikel ist nicht vom Fertigungskalender abhängig und unterscheidet sich nicht von den Arbeitstagen und freien Tagen im gegebenen Datumsbereich. Stattdessen wird eine Prognose der tatsächliche Proportion der Importe erstellt, indem die tatsächliche Prognosemenge des Zeitraums durch die Anzahl der Tage dividiert wird, die durch das Startdatum und Enddatum des Datumsbereichs definiert sind. Je nach Verteilungsmethode der Prognose wird sie am Starttermin eingesetzt.
Außerdem wird der Prozess des Imports von Prognosen der Bedarfsplanung in der Primärplanung Stufe 1 besonders verwaltet, wenn sich der Prognosezeitraum mit den Zeitgrenzenterminen der Primärplanung überschneidet. Diese einzigartige Handhabung gewährleistet einen reibungslosen Übergang zwischen Planungs- oder Bedarfszeitgrenzenterminen und verhindert einen Überimport von Prognosen, der zu einem Überangebot führen könnte. Zu diesem Zweck wird die zuvor für dieselbe Periode importierte Prognose ausgewertet. Eine detaillierte Erläuterung dieser Methode finden Sie in einem späteren Abschnitt; Importieren von Bedarfsprognosen, die sich mit den Zeitgrenzentagen des Primärplans überschneiden.
Das Startdatum für die im Folgenden aufgelisteten Elemente lautet wie folgt:
Das Enddatum lautet wie folgt:
Bei der Verteilungsmethode handelt es sich um einen der Importparameter, die im Assistenten Prognosen von Bedarfsplanung importieren festgelegt werden. Mit Hilfe der Verteilungsmethode wird die Verteilung und Anzeige der importierten Daten durch das System gesteuert.
Jede Prognose unter Exportierte Prognosen oder Kundenlieferplan hat ein Startdatum/Ab-Datum und eine Enddatum/Bis-Datum, um den Zeitraum der Prognose zu bestimmen. Mit der Verteilungsmethode „Starttermin/Wie“ erscheint das Startdatum/Ab-Datum als Prognosedatum für jede Prognose. Jeder Menge aus verschiedenen Prognosen wird durch die Gesamtzahl der Tage (Arbeitstage für MRP Ersatzteile) dividiert, die zur jeweiligen Menge gehören. Die zu importierende Menge für das Prognosedatum wird durch den individuellen Anteil festgelegt. Der individuelle Anteil wird mit der Anzahl der Tage (Arbeitstage für MRP Ersatzteile) jeder Prognose multipliziert, die im gewählten Datumsbereich liegt, um die tatsächliche Menge zu bestimmen, die zum Startdatum importiert werden soll. Wenn der Datumsbereich aus zwei unterschiedlichen Prognoseperioden besteht, die durch das Startdatum/Ab-Datum und das Enddatum/Bis-Datum definiert sind, muss jeder Prognosewert in das relevante Startdatum der jeweiligen Prognose eingegeben werde. In MRP Ersatzteile wird die Prognose für den vorherigen Tag eingegeben, wenn das Prognosedatum kein Arbeitstag ist. In der Primärplanung wird die Prognose in das Startdatum eingegeben, selbst wenn es sich nicht um einen Arbeitstag handelt. Das System rundet alle Bruchteile von Mengen entsprechend dem Wert Rundung ber. Menge auf, der auf der Hauptregisterkarte, im Abschnitt Gewicht, Volumen und Mengen auf der Seite Bestandsartikel definiert ist, und überträgt etwaige Überschüsse in die nächste Periode.
Nachfolgend finden Sie ein Beispiel hierfür:
Import-Starttermin und Enddatum belegen zwei unterschiedliche Prognoseperioden.
Die importierten Prognosen werden an jedem Tag (Arbeitstag für MRP-Ersatzteile) im festgelegten Zeitraum verteilt und angezeigt. Das System berechnet die tägliche Prognosemenge, indem die gesamte importierte Prognosemenge durch die Anzahl der Tage (Arbeitstage für MRP-Ersatzteile) dividiert wird, die für eine Prognose gelten, und jede importierte Prognose für jeden Tage (Arbeitstag in MRP-Ersatzteile) in den Zeitraum für den Import einsetzt. Das System rundet ganzzahlige Mengen und überträgt Überschüsse auf den nächsten Tag (Arbeitstag für MRP Ersatzteile).
Nachfolgend finden Sie ein Beispiel hierfür:
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Die importierte Prognose wird vom System folgendermaßen berechnet:
Prognosedatum | Berechnung | Verteilte Prognose |
D31 (Periode 1) | 6,45 -> gerundet auf 7, Überschuss = 0,55 | 7 |
D30 (Periode 1) | 6,45 - 0,55 = 5,9 -> gerundet auf 6, Überschuss = 0,1 | 6 |
D1 (Periode2) | 1,33 - 0,1 = 1,23 -> gerundet auf 2, Überschuss = 0,77 | 2 |
D2 (Periode2) | 1,33 - 0,77 = 0,56 -> gerundet auf 1, Überschuss = 0,44 | 1 |
Und so weiter | . |
In der ersten Woche des anwenderdefinierten Datumsbereichs wird die Prognose am Startdatum verteilt und angezeigt. (Informationen zur Berechnung von Start- und Enddatum finden Sie oben.) In der nächsten und allen folgenden Wochen wird die importierte Prognose immer montags verteilt. Die Prognosemenge für jede Woche ist die Summe der täglichen Prognosemengen (Arbeitstage für MRP Ersatzteile) der Woche. Für MRP Ersatzteile: Ist der Montag kein Arbeitstag, wird die entsprechende Prognose der Prognose für die Vorwoche hinzugefügt und entweder am vorangehenden Montag oder am Startdatum angezeigt . Ist keine Prognose für die Vorwoche vorhanden, wird eine Fehlermeldung angezeigt.
Im folgenden Beispiel werden Daten aus dem vorangehenden Beispiel verwendet, um die Verteilungsmethode "Wöchentlich" darzustellen.
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Der Verteilungsbereich fällt in den Datumsbereich mit Startdatum an D8 und Enddatum an D19. Der Datumsbereich besteht aus zwei verschiedene Prognoseperioden.
Unter Verwendung dieser Daten wird die importierte Prognose vom System folgendermaßen berechnet:
Importierte Prognose (Menge/n) = * N, wobei
Menge = Prognosemenge für die Prognoseperiode
n = Anzahl der Tage (Arbeitstage für MRP Ersatzteile für die Prognoseperiode)
N = Anzahl der Tage (Arbeitstage für MRP Ersatzteile) in der Importperiode innerhalb der Prognoseperiode.
Prognosedatum | Berechnung | Verteilte Prognose |
D8 (Startdatum) | 5,55 * 2 = 11.1 -> gerundet auf 12, Überschuss = 0,9 | 57 |
D12 (Montag) | 8,88 *6 - 0,9 = 52,38 -> gerundet auf 53, Überschuss = 0,62 | 53 |
D19 (Montag) | 8,88 - 0,62 = 8,26 -> gerundet auf 9, Überschuss = 0,74 | 9 |
Wenn die Einstellung Prognose innerh.Planungszeitgrenze kopieren aktiviert (auf Wahr gesetzt) ist, wird im Assistenten Prognosen von Bedarfsplanung importieren und unter Berücksichtigung des Import-Startdatums, wenn sich ein exportierter Prognosezeitraum mit dem DTF-Datum überschneidet, die Prognosemenge in diesem exportierten Prognosezeitraum (der mit dem DTF-Datum übereinstimmt) mit der vorhandenen Gesamtprognose der Spalte „PP-Stufe 1 Prognose 0“ für denselben Zeitraum bis zum DTF-Datum verglichen. Damit wird beurteilt, ob eine überschüssige Prognosemenge aus dem exportierten Prognosezeitraum zu importieren ist. Ist diese überschüssige Prognosemenge kleiner als die anteilige Prognosemenge für die verbleibenden Tage, so wird nach dem DTF-Datum nur die überschüssige Prognosemenge gemäß der gewählten Prognoseverteilung importiert, ansonsten die anteilige Prognosemenge.
Ein ähnlicher Mechanismus ist vorhanden, wenn die Einstellung Prognose innerh.Planungszeitgrenze kopieren im Assistenten Prognosen von Bedarfsplanung importieren nicht aktiviert (auf Falsch gesetzt) ist. Hier wird die überschüssige Prognosemenge auf der Grundlage der exportierten Prognoseperiode, die dem PTF-Datum entspricht, gegenüber der bestehenden Gesamtprognose der Spalte „PP-Stufe 1 Prognose 0“ für dieselbe Periode bis zum PTF-Datum berechnet.
Betrachten wir ein Szenario, in dem wir eine Prognose für einen von PP geplanten Artikel von heute bis zu einem Jahr in die Zukunft importieren, wobei die Einstellung Prognose innerh. Planungszeitgrenze kopieren nicht aktiviert (auf „Falsch" gesetzt) ist.
Gehen Sie davon aus, dass die Prognoseperiode auf der Seite Exportierte Prognosen in Monaten angegeben sind. Das PFT-Datum des Artikels sei der 15. Tag (Tag 15) im nächsten Monat und der entsprechende exportierte Prognosezeitraum vom 1. Tag (Tag 1) bis zum Monatsende (Tag 31) habe auf der Seite Exportierte Prognosen eine Prognosemenge von 3.100. Es gibt in der Spalte „Primärplanung Stufe 1 Prognose 0“ bereits eine bestehende Prognose von 1.000 am Tag 1 und 1.500 am Tag 10, und sie wird während des Importjobs nicht geändert, da wir die Option Prognose innerh.Planungszeitgrenze kopieren auf „Falsch“ gesetzt haben. Daher wird die Prognose ab Tag 16 importiert und verteilt.
Beim Importjob werden die anteilige Menge und der Überschuss wie folgt berechnet:
Da der Überschuss (600) geringer ist als die anteilige Menge (1.600), wird nur die überschüssige Prognosemenge (600) importiert und nach der Prognoseverteilungsmethode verteilt. Wenn es in einem anderen Fall keinen Überschuss gibt (d. h. 0), wird für diese Periode keine Prognose eingeführt, oder wenn die überzählige Prognosemenge größer ist als die anteilige Menge, wird die anteilige Menge importiert. Ein ähnlicher Mechanismus ist für den Import von Prognosen aus dem exportierten Zeitraum vorhanden, der dem DTF-Datum entspricht, wenn die Einstellung Prognose innerh.Planungszeitgrenze kopieren aktiviert (auf „Wahr“ gesetzt) ist.
Dieser Ansatz gewährleistet einen reibungslosen Übergang zwischen Planungs- und Bedarfszeitgrenzenterminen und verhindert, dass zu viele Prognosen importiert werden, was zu einem Angebotsüberschuss führen könnte.