Nachfertigungs-Fertigungsauftrag
Eine Fertigungsauftrag vom Typ Nachfertigung ist ein elektronisches Dokument, das die Nachfertigung eines bestimmten Artikels autorisiert. Der Nachfertigungs-Fertigungsauftrag umfasst die Wiederherstellung einer Komponente oder eines Produkts in einen „neuwertigen“ Zustand. Die Demontage des verschlissenen Produkts (Kern) wird über einen separaten Demontage-Fertigungsauftragabgewickelt (siehe Abschnitt Zugeordnete Direktlieferung).
Ein Nachfertigungs-Fertigungsauftrag kann auch Nebenprodukte produzieren und zu Ersatzartikeln führen, d. h. zum Eingang einer anderen als der gewünschten Artikelnummer. Wenn Sie einen Nachfertigungs-Fertigungsauftrag anlegen, erstellt das System den Materialbedarf und plant Arbeitsgänge. Das System ruft Arbeitsgänge und Materialien gemäß dem Artikel, der gültigen Nachfertigungsstückliste/Arbeitsplanrevisionund der ausgewählten Alternative ab. Die Alternative kann auch basierend auf der Losgröße oder der eingegebenen Seriennummer abgerufen werden.
Ein Nachfertigungs-Fertigungsauftrag kann manuell oder aus einem Kundenauftrag und der Übergabe einer Case-Aufgabe erstellt werden. Er kann auch durch Umwandlung eines Nachfertigungs-Planauftrags in einen Fertigungsauftrag erstellt werden.
Der Statuscode gibt den Fortschritt des Fertigungsauftrags im Nachfertigungsprozess an. Außerdem steuert er, was mit einem Fertigungsauftrag ausgeführt werden kann. Sie können den Status eines Fertigungsauftrags nicht manuell ändern. Das System führt dies automatisch als Reaktion auf Aktionen aus, die für den Fertigungsauftrag durchgeführt werden. Ein neu eingegebener Fertigungsauftrag wird automatisch auf den Status Geplant oder Freigegeben gesetzt. Das hängt von der Einstellung auf der Seite Standort/Fertigung ab.
Die folgende Tabelle enthält eine Zusammenfassung der Statuscodes von Fertigungsaufträgen:
| Status | Beschreibung |
| Geplant | Ein Fertigungsauftrag mit niedrigem Status, z. B. ein Auftrag für einen geplanten Artikel, für den jedoch noch keine endgültige Entscheidung über die Nachfertigung getroffen wurde. Für einen Auftrag mit diesem Status kann kein Material reserviert werden und es können keine Arbeitsgänge gemeldet werden. |
| Gestoppt | Ein Fertigungsauftrag, der gesperrt wurde und nicht weiterbearbeitet werden kann bzw. soll, bis die Ursache behoben ist. In Abhängigkeit vom Stoppgrund kann der Auftrag seine Reservierungen, Belastung, Beschaffung und Bedarfszuweisungen freigeben. Durch das Aufheben des Auftragsstopps wird der Status auf den gleichen Status zurückgesetzt wie vor dem Stoppen. |
| Freigegeben | Ein Fertigungsauftrag, der zur Produktion freigegeben wurde. |
| Reserviert | Ein Fertigungsauftrag mit mindestens einer reservierten Materialposition, aber keinem entnommenen Material oder gemeldeten Arbeitsgängen. |
| Gestartet | Ein Fertigungsauftrag mit entnommenem Material und/oder gemeldeten Arbeitsgängen. |
| Geschlossen | Ein Fertigungsauftrag, der abgeschlossen wurde. Es kann keine zusätzliche Menge gemeldet oder rückgemeldet werden, wenn der Auftrag nicht erneut geöffnet wird. |
| Storniert | Ein Fertigungsauftrag, der nicht weiter bearbeitet werden kann. Er kann nicht erneut geöffnet werden. |
Zugeordnete Direktlieferung
Die Komponenten eines Nachfertigungs-Fertigungsauftrags können direkt aus den produzierten Artikel von Bedarfsdeckern geliefert werden, wenn diese Aufträge dem Nachfertigungs-Fertigungsauftrag zugeordnet sind. Wenn eine Komponente, die entweder direkt oder als Alternativkomponente für den Nachfertigungs-Fertigungsauftrag benötigt wird, aus einem zugeordneten Bedarfsdecker eingeht, wird sie automatisch für den Nachfertigungs-Fertigungsauftrag reserviert. Wenn die empfangene Komponente als alternative Komponente benötigt wird, wird automatisch eine Ersetzung der Hauptkomponente durch diese alternative Komponente vorgenommen. Ein Bedarfsdecker kann entweder ein Demontage-Fertigungsauftrag oder ein Nachfertigungs-Fertigungsauftrag sein.
Beispiel:
- Die Demontage des Produkts X ergibt Komponente A und Komponente B.
- Komponente B kann direkt als Komponente für die Nachfertigung des Produkts Y verwendet werden.
- Komponente A muss in einem eigenen Auftrag nachgefertigt werden, bevor sie als Komponente bei der Nachfertigung von Produkt Y verwendet werden kann.
- Komponente C muss bei der Nachfertigung von Produkt Y immer durch eine neue Komponente ersetzt werden.
- Die nachgefertigte Komponente A und die nachgefertigte Komponente B wurden als alternative Komponenten zur neuen Komponente A und neue Komponente B in der Nachfertigungsstückliste des Produkts Y.
- Nachfertigungs-Fertigungsauftrag 1 hat den Demontage-Fertigungsauftrag als zugeordneten Bedarfsdecker.
- Nachfertigungs-Fertigungsauftrag 2 hat sowohl den Demontage-Fertigungsauftrag als auch den Nachfertigungs-Fertigungsauftrag 1 als zugeordnete Bedarfsdecker.
- Wenn die Kernkomponente A vom Demontage-Fertigungsauftrag empfangen wird, wird sie automatisch für den Nachfertigungs-Fertigungsauftrag 1 reserviert.
- Wenn die nachgefertigte Komponente A vom Nachfertigungs-Fertigungsauftrag 1 empfangen wird, wird sie automatisch für den Nachfertigungs-Fertigungsauftrag 2 reserviert. Dadurch wird automatisch die benötigte Menge der neuen Komponente A reduziert und durch die reservierte Menge der nachgefertigten Komponente A ersetzt.
- Wenn die nachgefertigte Komponente A vom Demontage-Fertigungsauftrag empfangen wird, wird sie automatisch für den Nachfertigungs-Fertigungsauftrag 2 reserviert. Dadurch wird automatisch die benötigte Menge der neuen Komponente B reduziert und durch die reservierte Menge der nachgefertigten Komponente B ersetzt.
