Kanban ist japanisch für Karte und ist eine Methode der Just-in-Time-Produktion, die Standardcontainer oder Losgrößen mit jeweils einer einzelnen angehängten Karte verwendet. Eine Karte oder ein leerer Behälter ist ein Signal zum Auffüllen.
Kanban-Flüsse werden durch Einrichten von Kanbankreisen pro zu lieferndem Artikel und Lagerplatz definiert.
Der Kanbanplanungsprozess umfasst sämtliche Aktivitäten und Werkzeuge, die für die Festlegung der korrekten Anzahl von Kanbans für einen Artikel erforderlich sind. Das System bietet dem Anwender folgende Werkzeuge:
Die Kanbanplanung ist ein fortlaufender Prozess, der periodisch ausgeführt wird, da sich Bedingungen ändern und der Bedarf an Kanbanelementen fluktuiert. Der Planungszyklus für einen Kreis:
Jeder Kanbankreis verfügt über zwei Sets von Kanbanmengen: die zurzeit in der Fertigung verwendeten Kanbanmengen und die neu berechneten Mengen für den Einsatz in der Planung und bei What-If-Analysen. Mithilfe des Status eines Kreises können Kreise identifiziert werden, bei denen die neuen Nummern auf eine Änderung der Anzahl der Kanbans hinweist. Wenn die neuen Pläne für den Anwender zufriedenstellend sind, können die neu berechneten Werte akzeptiert werden. Die bestehenden Werte werden automatisch in einem historischen Datensatz gespeichert und dann in die neuen Werte umgewandelt. Mit dem historischen Datensatz kann der Fortschritt jedes Kreises verfolgt und Bestandstrends können überwacht werden.
Es gibt drei Typen von Kanban-Ausführung, die nach dem für den Kreis ausgewählten Signaltyp unterschieden werden:
Signaltyp | Beschreibung |
Visuell (nicht Elektronisch) | Auffüllsignale werden in der Regel manuell und nicht elektronisch im System übermittelt. Es werden keine Auftrags-, Termin- oder Umlagerungsaufgaben gestartet. Mit der automatischen Entnahme werden in der Regel die Komponentenartikel erfasst. Mit ungeplanten Produktionsrückmeldungen wird die abgeschlossene Fertigung erfasst. |
Elektronisch | Auffüllsignale werden in der Regel elektronisch und nicht manuell im System übermittelt. Der Prozess wird mit dem Erstellen einer Kanban-Anfrage gestartet. Diese Anfrage wird an das für den Kreis passende Auftragssystem übergeben: Transferkreis = Bestandsumlagerung oder Fertigungsauftrag; Fertigungskreis = Planaufträge, Aufträge oder Produktionspläne; Lieferantenkreis = Bestellanforderungen, Aufträge oder Lieferplanabruf. Das Auftragssystem wird mit der Kombination aus Artikelnr. und Beschaffungscode gesteuert, die für den Datensatz des Bestandsartikels definiert wurde. Hinweis: DOP ist kein gültiger Auffüllmechanismus für Kanban. |
Automatisch (Best.pkt.) | Das Auffüllen wird vollständig vom System gesteuert, wobei der Bestand am Verwendungsort für den Kreis kontinuierlich überwacht wird. Wenn der Bestand unter ein bestimmtes Niveau fällt, wird der Auffüllbedarf automatisch angezeigt. Obwohl es sich hierbei nicht um eine traditionelles Kanban-Konzept handelt, ist die automatische Auffüllmethode für die interne Überwachung von Komponentenlagerbeständen, z.B. kleine Ausschussbeträge, geeignet. In der Regel reduziert die automatische Entnahme die Menge an Komponentenartikeln bis zum Erreichen des Bestellpunkts. Ein Auffüllsignal wird an das entsprechende Lagerhaus, die Fertigungsstraße oder den Lieferanten gesendet. |
Beim elektronischen bzw. automatischen Auffüllen (Best.pkt) handelt es sich immer um ein geschlossenes Regelkreissystem. Für eine optimale Funktionsweise muss folgender Zyklus eingehalten werden: