Bei der Bedarfsverrechnung handelt es sich um eine Methode zur Koordination von Losgrößen, mit der sichergestellt wird, dass die Gesamtmenge der produzierten Komponenten der erforderlichen Menge für die geplanten Endprodukte entspricht. Ihre Durchführung ist erforderlich, wenn eine Komponente für mehr als ein Endprodukt verwendet wird. Für jede Stufe müssen Fertigungsaufträge erstellt werden.
Es ist möglich, eine Bestellposition, einen Fertigungsauftrag oder einen Planauftrag als Basisversorgung zu verwenden. Die Basisbeschaffung kann wiederum mit Fertigungsaufträgen und Planaufträgen abgeglichen werden.
Baumstruktur Bedarfsverrechnung
Die Baumstruktur ist durch verknüpfte Bedarfe aufgebaut. Unterschiedliche Symbole im Baum stellen verschiedene Auftragsobjekte dar. Die unterschiedlichen Farben entsprechen den verschiedenen Status im ausgeglichenen Knoten.
Symbol | Bezeichnung |
|
Planauftrag |
|
Fertigungsauftrag |
![]() |
Bestellposition |
Farbe | Beschreibung |
Hellblau | Nicht ausgeglichen |
Gelb |
Teilweise ausgeglichen |
Rot | Übermäßig ausgeglichen. Auszugleichender Rest < 0 |
Grün | Vollst. ausgeglichen. Auszugleichender Rest < Mindestens zulässige Mge. für Ausgleich ≥ 0 |
Mindestens zulässige Mge. für Ausgleich sollte für jede bed. Baugruppe berechnet werden, die für die Komponente ausgeglichen ist. Der niedrigste dieser Werte sollte zur Bestimmung verwendet werden, ob der Knoten als vollständig ausgeglichen betrachtet werden soll oder nicht.
Anzahl Dezimalstellen wird im Abschnitt Gewicht, Volumen und Mengen auf der Seite Bestandsartikel festgelegt.
Falls die Komponente, für die die Bedarfsverrechnung durchgeführt wird, in einer Struktur mehr als einmal auf der gleichen Ebene als Baugruppe vorhanden ist, kann mit Hilfe einer Formel ermittelt werden, welche Menge der Komponente zur Herstellung der Baugruppe erforderlich ist. Im folgenden Beispiel für diese Formel wird angenommen, dass die Komponente zweimal verwendet wird.
Die Werte für "Menge pro BG" und "Fester Ausschuss" sind Summen, während der für den "Ausschussfaktor" verwendete Wert ein gewichteter Durchschnitt ist. Dies bedeutet, dass der Ausschussfaktor wie folgt lautet:
Wird eine Komponente, deren Bedarf verrechnet wird, in einer Struktur mehrfach verwendet, kann dies zu geringfügigen Diskrepanzen bei der Anzeige von Werten und Berechnungen führen.
Sobald die Verrechnungs-ID freigegeben ist, können die Fertigungsaufträge terminiert werden. Es kann entweder der Befehl Nachfolgende FAs terminieren auf der Seite Bedarfsverrechnungsknoten oder die IFS Erweiterte Plantafel verwendet werden.
Der Client der erweiterten Plantafel kann die verrechneten Aufträge gruppiert als eine Sammlung von Fertigungsaufträgen unter der angegebenen Verrechnungs-ID terminieren.
Innerhalb des APB-Clients werden alle Fertigungsaufträge, die bei der Freigabe einer Verrechnungs-ID erstellt werden, zusammen unter einem Objekt gruppiert werden. Dies hilft Disponenten, Fertigungsaufträge zu planen, die zu einer Verrechnungs-ID als Gruppe von Fertigungsaufträgen (Fertigungsauftragsstückliste) gehören.
Fertigungsaufträge in einer ausgeglichenen Charge haben eine Knoten-ID, die angibt, auf welcher Stufe der Fertigungsauftrag in der Chargenausgleichsstückliste vorhanden ist. Mithilfe der Verrechnungs-ID und der Knoten-ID erstellt APB die Fertigungsauftragsstückliste für eine bestimmte Verrechnungs-ID in APB. Mithilfe der Knoten-ID und der Verrechnungs-ID wird die vorhergehende und nachfolgende Beziehung innerhalb der Stückliste selbst erstellt. Wenn APB Fertigungsaufträge terminiert, werden die Fertigungsaufträge unter einer Verrechnungs-ID zusammen terminiert, während vorhergehende/nachfolgende Beziehungen beibehalten werden. Dadurch wird ein Fertigungsauftragsplan für eine Ausgleichcharge erstellt, sodass für Fertigungsaufträge eine logische Produktionsfolge geplant wird.
Durch die Deaktivierung von Reserve und Entn. aus Los/Chargen außerh. Bedarfsverr. zulassen am Standort können bedarfsverrechnete Fertigungsaufträge nur die automatische Reservierung und Ausgabe der abgeglichenen Komponente aus Los-/Chargennummern zulassen, die aus dem abgeglichenen Bedarfsdecker stammen.
Wenn ein Fertigungsauftrag auf einem untergeordneten Knoten aus einer Bedarfsverrechnungsfreigabe für einen Artikel erstellt wird, bei dem Los-/Chargenverfolgung auf Auftragsbasiert gesetzt ist, Chargensplitt zulässig auf Unterchargen erlaubt gesetzt ist und Multi-Level Verfolgung deaktiviert ist, wird die Los-/Chargennummer des Fertigungsauftrags als Untercharge zur Stammcharge des Fertigungsauftrags des übergeordneten Knotens erzeugt. Wenn z. B. die Stammcharge des Fertigungsauftrags des übergeordneten Knotens die Los-/Chargennummer 123456-1-1-1 hat, werden die Los-/Chargennummern für Fertigungsaufträge auf untergeordneten Knoten als Unterchargen im Format 123456-1-1-1:1, 123456-1-1-1:2, 123456-1-1-1:3 usw. erzeugt.