Umlagerungsaufträge werden für die Umlagerung von Bestandsartikeln zwischen Standorten verwendet. Ein geplanter Umlagerungsauftrag identifiziert einen Bedarf an Waren, die von einem Standort (dem Lieferstandort) zu einem anderen Standort (dem Bedarfsstandort) umgelagert werden müssen. Der umzulagernde Artikel muss an beiden Standorten die gleiche Bestandsartikelnummer haben. Bevor eine Umlagerung durchgeführt werden kann, muss der Bestandsartikel am Bedarfsstandort mit einem Einkaufsartikel und einem Lieferanten für den Einkaufsartikel-Datensatz verknüpft werden. Der Bestandsartikel am Lieferstandort muss mit einem Verkaufsartikel-Datensatz verknüpft sein. Beim Freigeben eines Umlagerungsauftrags werden alle erforderlichen Einkaufs- und Verkaufsartikel-Datensätze, die noch nicht eingegeben worden sind, auf der Basis der Bestandsartikel-Datensätze automatisch erstellt. Die automatisch erstellten Verkaufsartikel und der Lieferant für Einkaufsartikel werden als ein Schnellerfassungs-Artikel angegeben, damit die Aktualisierung nachher problemlos durchgeführt werden kann.
Der Bedarfs- und der Lieferstandort können zur gleichen Firma oder zu verschiedenen Firmen gehören. Umlagerungsaufträge können nicht zum Transferieren von Artikeln zwischen verschiedenen Datenbanken verwendet werden. Bevor ein Standort als ein Bedarfsstandort auf einem Umlagerungsauftrag eingegeben werden kann, muss er als interner Kunde eingegeben werden. Ein Lieferstandort auf einem Umlagerungsauftrag muss als interner Lieferant eingegeben werden.
Wenn ein Anwender mit einem Disponenten verknüpft ist, wird dieser Disponent standardmäßig verwendet, wenn neue Umlagerungsaufträge eingegeben werden. Wenn der Anwender nicht mit einem Disponenten verknüpft ist oder wenn die Umlagerungsaufträge automatisch erstellt wurden, wird der auf der Seite Lieferant für Einkaufsartikel eingegebene Standarddisponent verwendet. Wenn Umlagerungsaufträge automatisch erstellt werden und kein Standarddisponent eingegeben wird, wird der durch ein Sternchen (*) angezeigte Wert verwendet. Dieser Wert wird automatisch bei der Installation vom System erzeugt. Die Umlagerungsauftragsnummer wird aus Disponentengruppen-ID, Präfix für Umlagerungsauftrag und Umlagerungsauftragsnummer abgerufen.
Verwenden Sie den Befehl Auftragshistorie auf der Seite Umlagerungsauftrag, um den Status der Umlagerungsauftragsänderungen, den Zeitpunkt der Änderungen und die Person, von der die Änderung vorgenommen wurde, anzuzeigen. Wenn ein Umlagerungsauftrag gestoppt wurde, wird der Grund dafür hier angezeigt. Gestoppte Umlagerungsaufträge werden von der Aktivität Freigabe gestoppter Umlagerungsaufträge abgewickelt.
Beim Beziehen von Bestand von anderen Standorten können verschiedene Arten von Bedarfsdeckern verwendet werden. Es kann sich um Bestellanforderungen mit Bestellungen, Lieferpläne oder Umlagerungsaufträge handeln. Bei der Arbeit mit diesen internen Bedarfsdecker wird der Lieferstandort als ein interner Lieferant aktiviert, und ein Prozentsatz des zu beschaffenden Bestandsartikels wird eingekauft. Dies wird auf der Seite Lieferant oder Bestandsartikel eingerichtet. Zum automatischen Erstellen von Umlagerungsaufträgen (statt Bestellungen oder Lieferplänen) muss die Option Standortübergreifende Planung auf der Seite Lieferant für Einkaufsartikel aktiviert werden.Es kann nur für interne Lieferanten aktiviert werden. Wenn eine Lieferantenaufteilung nicht auf der Seite Einkaufsartikel eingerichtet wurde, sind nur für den primären Lieferant automatisch erstellte Lieferaufträge vorhanden.
Geplante Umlagerungsaufträge werden entweder manuell eingegeben oder von anderen Teilen des Systems automatisch erstellt. Bei folgenden Vorgängen werden Umlagerungsaufträge automatisch erstellt:
DOP erstellt Umlagerungsaufträge infolge der Ausführung der geplanten Lieferzusage. Umlagerungszuordnungen erstellen Umlagerungsaufträge, wenn sie freigegeben werden.
Geplante Umlagerungsaufträge können manuell oder mithilfe der oben aufgeführten Planungswerkzeuge gelöscht werden, wenn die Umlagerung von Waren neu geplant werden muss.
Ein Vorteil bei Umlagerungsaufträgen im Vergleich zu Bestellungen und Lieferplänen besteht darin, dass die Bedarfsmenge und das Datum, das am Bedarfsstandort eingegeben worden ist, sofort als Beschaffungsmenge mit einem Fälligkeitsdatum am Lieferstandort zu sehen ist. Dies kann ohne Senden von Aufträgen erreicht werden. Jedoch erfordert dies, dass beim Arbeiten mit Umlagerungsaufträgen der Bedarfsstandort und der Lieferstandort zusammenarbeiten. Klare Richtlinien darüber, welche Änderungen (z. B. bezüglich Lieferdatum oder Menge) auf den Umlagerungsaufträgen in jedem Status erlaubt sind, sind erforderlich.
Wenn ein Umlagerungsauftrag freigegeben wird, werden eine freigegebene Kundenauftragsposition am Lieferstandort und eine freigegebene Bestellposition am Bedarfsstandort erstellt. Bei der Freigabe kann angegeben werden, ob existierende Kundenaufträge und Bestellungen verwendet werden oder ob neue Kundenaufträge und Bestellungen vom Umlagerungsauftrag-Freigabeprozess erstellt werden sollen. Die Kundenaufträge und die Bestellungen aktivieren den Gebrauch der gleichen Reservierungs-, Versand- und Wareneingangsprozesse für die Umlagerungsaufträge wie für die Kundenaufträge bzw. Bestellungen. Die Reservierungs-, Versand- und Wareneingangsprozesse sind über den Umlagerungsauftrag zugänglich. Das Durchführen der Prozesse erfolgt auf die gleiche Art, unabhängig davon, welche Art von Auftrag ausgeführt wird.
Der genaue Punkt, an dem ein Umlagerungsauftrag freigegeben werden sollte, ist eine wichtige Entscheidung, die sich auf die Flexibilität bei der Planung von Umlagerungsaufträgen auswirkt. Meist ist der Disponent dafür verantwortlich, eine gut durchdachte Entscheidung zu treffen. Die Neuplanung ist bei geplanten Umlagerungsaufträgen einfacher, weil sie manuell oder automatisch gelöscht werden können. Freigegebene Umlagerungsaufträge können nicht gelöscht werden (manuelle Änderung oder Stornierung ist möglich). Der Lieferstandort (an dem eine bestimmte Wiederbeschaffungszeit gilt) erfordert irgendwann die Freigabe des Umlagerungsauftragsauftrags. Die Anzahl der Tage vor dem Fälligkeitsdatum, an dem der Umlagerungsauftrag freigegeben werden sollte (d. h. die Umlagerung endgültig feststeht) ist abhängig von der Planungsumgebung, zu der die Standorte gehören. Wenn die Anzahl der Tage vor dem Fälligkeitsdatum, die auf ein Auswahlkriterium für Umlagerungsaufträge angewendet werden soll, allgemein festgelegt werden kann, kann der Freigabeprozess so geplant werden, dass er in regelmäßigen Abständen ausgeführt wird (z. B., nach jedem geplanten MRP-Durchlauf). Die Freigabeentscheidung wird dann nicht mehr von einer Person getroffen. Stattdessen wird sie zur allgemeinen, vom System durchgeführten Praxis.
Je nach Auftragstyp und Parameter für automatischen Wareneingang wird der Umlagerungsauftrag mehr oder weniger automatisch ausgeführt. Der Auftragstyp bestimmt, wie der Umlagerungsauftrag am Lieferstandort und im Reservierungs-, Entnahme- und Lieferprozess behandelt wird. Beachten Sie dabei, dass der Auftrag nicht im Auftragsablauf fortgesetzt wird, wenn die Lieferoption manuell aus dem Umlagerungsauftrag ausgeführt wird, da nur eine einzige Position geliefert wird. Der Parameter für automatischen Wareneingang definiert, ob der Wareneingang manuell am Bedarfsstandort bearbeitet wird. Wenn die automatische Wareneingangsfunktion verwendet wird, wird der Umlagerungsauftrag sofort am vorgeschlagenen Lagerplatz empfangen, wenn der Umlagerungsauftrag vom Lieferstandort geliefert wird. Durch möglichst weitgehende Automatisierung liefert der Freigabevorgang die Umlagerungsaufträge vom Lieferstandort und nimmt sie am Bedarfsstandort (Status Geschlossen) mit nur einem Anwender-Arbeitsgang in den Bestand auf.
Wenn Umlagerungsaufträge über DOP (infolge einer geplanten Lieferzusage) erstellt werden, werden die Umlagerungsaufträge automatisch freigegeben. Wenn Umlagerungsaufträge über Umlagerungszuordnungen erstellt werden, befinden sich die Umlagerungsaufträge je nach ausgewählter Freigabeoption im Status Geplant oder Freigegeben.