Zusatzkosten/Löschungskosten

Allgemeine Informationen

Zusatzkosten werden in Kundenaufträgen und Bestellungen eingesetzt. Beispielsweise Zusatzkosten für Transport, Versicherung, Zoll und Gebühren. Zusatzkosten in Kundenaufträgen werden verwendet, wenn der Lieferant dem Kunden zusätzliche Kosten berechnet. Diese Zusatzkosten werden als eigenständige Position in den Kundenauftrag eingetragen. Zusatzkosten in Bestellungen funktionieren in ähnlicher Weise. Die Zusatzkosten werden auch in der Bestellung als Kostenposition eingetragen. Der Unterschied besteht darin, dass diese Zusatzkosten entweder durch denselben Lieferanten in Rechnung gestellt werden können, der die bestellten Waren liefert oder durch einen anderen Lieferanten (wie ein Transport- und Logistikunternehmen, z. B. einen Spediteur). Es gibt zudem die Möglichkeit, die Zusatzkosten auf vier verschiedene Arten zu verteilen, wie im Folgenden beschrieben.

Wenn in einem Kundenauftrag Zusatzkosten in Rechnung gestellt werden sollen, geschieht dies in ähnlicher Weise wie die Berechnung von Verkaufsartikeln, d. h. jede Zusatzkostenposition erscheint nach dem Erstellen der Rechnung als Rechnungsposition. Außerdem müssen Zusatzkosten nicht den Auftragsstatus "Geliefert" besitzen, damit sie in Rechnung gestellt werden können.

Wenn Rechnungen für Zusatzkosten von Bestellungen abgeglichen werden sollen, funktioniert dies in ähnlicher Weise wie beim Abgleich normaler Eingänge. In Bestellungen verwendete Zusatzkosten, die in Rechnung gestellt wurden, können unterBerechnete Bestellungs-Zusatzkosten angezeigt werden. Wenn die Zusatzkosten Einkauf in den Artikelkosten enthalten sind, wird der Wert der Zusatzkosten getrennt bei der Bestellungsanlieferung gebucht.

Gruppen und Typen von Zusatzkosten

In IFS Cloud kommt die Zusatzkostenfunktion durch Zusatzkostengruppen und -typen zum Einsatz. Durch eine Zusatzkostengruppe können verschiedene Zusatzkostentypen in Kategorien unterteilt werden. Beispielsweise kann eine Zusatzkostengruppe mit der Bezeichnung 'Fracht' existieren, der verschiedene Spediteure (Zusatzkostentypen) zugeordnet sind. Natürlich können Zusatzkostengruppen und Zusatzkostentypen in jeder beliebigen vom Anwender gewünschten anderen Kombination eingesetzt werden.

Es ist zu beachten, dass die in auf den Seiten Zusatzkostentyp/Einkauf und Zusatzkostentyp/Verkauf eingegebenen Informationen für jeden Standort eindeutig sind. Das heißt, dass für jeden Standort eigene Zusatzkosten eingegeben werden müssen. Im Rechnungswesen können Buchungsregeln nur unternehmensweit, nicht jedoch pro Standort definiert werden. Beispiel: Wenn Firma A den Zusatzkostentyp "Fracht" für Standort 1, Standort 2 usw. erfasst hat, werden die Buchungen der Zusatzkosten für alle Standorte auf die gleiche Weise gesteuert. Wenn Firma A stattdessen den Zusatzkostentyp "Fracht1" für Standort 1 und "Fracht2" für Standort 2 erfasst hat, können die Buchungen der Zusatzkosten für die verschiedenen Standorte unterschiedlich gesteuert werden. Wie vorstehend erwähnt, werden die Buchungen der Zusatzkosten unabhängig voneinander gesteuert, wenn Firma A den Zusatzkostentyp Fracht und auch Firma B einen Zusatzkostentyp mit der Bezeichnung Fracht erfasst hat.

Verschiedene Arten der Verwendung von Zusatzkosten

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Arten, die Zusatzkostenfunktion einzusetzen. Allerdings unterscheiden sich die Arten dabei, abhängig davon, ob Zusatzkosten einem Kundenauftrag oder einer Bestellung hinzugefügt werden sollen. Natürlich ist der Zweck in beiden Fällen das Hinzufügen von Zusatzkosten.

Bestellung

Zusatzkosten können in Bestellungen als Zusatzkostenpositionen eingegeben werden. Es gibt verschiedene Alternativen der Verteilung der Zusatzkosten in Bestellpositionen:

Optional können Sie Zusatzkosten bei Lieferung verteilen, indem Sie die Option Verteilen bei Eingang auf der Seite Zusatzkostentyp/Einkauf aktivieren.

Es ist möglich, einige Bedingungen wie den Höchst- und Mindestauftragswert für die gegebenen Zusatzkosten und auch den gültigen Datumsbereich zu definieren.

Für Zusatzkosten, die mit einer bestimmten Auftragsposition verknüpft sind, kann die Einheitszusatzkostenoption verwendet werden. Dabei hängt der Wert der Zusatzkosten von der Menge in der Bestellposition ab.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, unter Lieferant für Einkaufsartikel eine Standard-Zusatzkostenposition einzugeben. Durch Verknüpfen eines Zusatzkostentyps mit einem Lieferanten muss nicht jedes Mal eine neue Zusatzkostenposition eingegeben werden, wenn eine Bestellung erstellt wird. Die hier eingegebenen Informationen werden als Standardwerte eingesetzt, sobald der Anwender die angegebene Kombination aus Lieferant und Einkaufsartikel verwenden möchte. Trotzdem können diese Werte auch später immer manuell geändert werden.

Es können auch Zusatzkosten eingegeben werden, die einem bestimmten Lieferanten zugeordnet sind. Das heißt, die Zusatzkosten werden wie eine Art Servicegebühren für alle Bestellungen bei diesem Lieferanten verwendet. Die automatisch eingetragenen Zusatzkosten können immer manuell geändert werden.

Zusatzkosten in eingehender Versandanzeige

Zusatzkosten können in einer Eingehenden Versandanzeige eingegeben werden, wenn die Versandanzeige manuell erstellt wird, und nur, wenn die Bestellpositionen verbunden sind.

Sobald Zusatzkosten eingegeben wurden, können Sie eine Verteilungsmethode dafür definieren. Wenn nur die Spalte Zusatzkosten verteilen nach einen Wert hat, wird der Zusatzkostenpreis auf alle verbundenen Bestellpositionen verteilt. Dann wird der pro Bestellposition zugeteilte Anteil auf die entsprechende Bestellung übertragen. Wenn die Spalte Zusatzkosten verteilen nach einen Wert hat und eine Bestellnummer angegeben ist, wird die Zusatzkostenposition nur auf die verbundenen Bestellpositionen aus der spezifischen Bestellung verteilt. Sie können die Zusatzkostenpositionen auch direkt mit einer Bestellposition verbinden, indem Sie die Positionsnummer und Abrufnummer eingeben.

Nach der Übertragung verhalten sich die Zusatzkostenpositionen jedoch ähnlich wie die in der Bestellung erfassten Zusatzkostenpositionen. Beachten Sie, dass die übertragenen Zusatzkostenpositionen in der Bestellung immer mit einer Position verknüpft sind.

Buchungstypen, die zur Erstellung von Buchungen für Zusatzkosten verwendet werden

Buchungstyp M65 wird in der Lieferantenrechnung verwendet, wenn eine Zusatzkostenposition abgestimmt wird, die entweder mit keiner Bestellposition verbunden ist oder mit einer Bestellposition verbunden bzw. auf eine solche verteilt ist, die auf einen Artikel ohne Nummer, einen nicht bestandsgeführten Artikel oder einen Bestandsartikel verweist, bei dem die eingerichtete Bestandsbewertungsmethode ?Standardkosten? lautet. Buchungstyp M189 wird zur Buchung von Zusatzkosteneingängen verwendet, und Buchungstyp M187 wird in der Lieferantenrechnung verwendet , wenn die Zusatzkostenposition mit einer Bestellposition eines gewichteten Durchschnitts oder eines Bestandsartikels mit FIFO/LIFO-Abwicklung verbunden ist. M185 und M186 werden für Preisdifferenzbuchungen verwendet. M215 und M216 werden für nicht-abzugsfähige Steuerdifferenzbuchungen verwendet.
Hinweis: M189 wird nicht verwendet, um die Anlieferungskosten für den Transaktionscode ARRTRAN zu buchen, und stellt einen Bestandstransfer zwischen zwei Standorten einer Firma dar.

Kundenauftrag

Zusatzkosten in Kundenaufträgen funktionieren in ähnlicher Weise. Diese Kosten können genauso als Zusatzkostenpositionen in Kundenaufträgen eingegeben werden, und die Positionen können mit einer bestimmten Kundenauftragsposition verknüpft werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit unter der Registerkarte Kundenauftrag/Zusatzkosten eine Kostenposition einzugeben, in der standortspezifische Zusatzkostentypen mit dem Kunden verknüpft sind. Ein Zusatzkostentyp wird verwendet, um Informationen einzugeben, die mit den spezifischen Zusatzkosten verknüpft werden sollten. Durch Verknüpfen eines Zusatzkostentyps mit einem Kunden muss nicht jedes Mal eine neue Zusatzkostenposition eingegeben werden, wenn ein Kundenauftrag oder ein Angebot erstellt wird. Die eingegebenen Informationen werden beim Auswählen eines Kunden als Standardwerte verwendet. Diese Standardwerte können jedoch bei Bedarf manuell geändert werden.

Es können auch Zusatzkosten eingegeben werden, die mit bestimmten Verkaufsartikeln verknüpft sind. Durch Verknüpfen eines Zusatzkostentyps mit einem Verkaufsartikel muss nicht jedes Mal eine neue Zusatzkostenposition eingegeben werden, wenn ein Kundenauftrag erstellt wird. Die hier eingegebenen Informationen werden als Standardwerte verwendet, sobald eine Kundenauftragsposition eingegeben wird. Trotzdem können diese Werte auch später immer manuell geändert werden.

In einem Verkaufsangebot können Verkaufs-Zusatzkostentypen mit Angebotspositionen verknüpft werden. Wenn der Kostenprozentsatz verwendet wird und Zusatzkostenpositionen mit einer bestimmten Angebotsposition verknüpft sind, wird die Basis für den Kostenprozentsatz der Nettobetrag der verknüpften Auftragsposition. Daher erhält die Zusatzkostenposition beim Erstellen von Kundenaufträgen die gleiche Basis für Kostenprozentsatz.

Wenn die Zusatzkostenposition nicht mit einer Angebotsposition verknüpft ist und der Kostenprozentsatz oder der Zusatzkostenprozentsatz verwendet wird, dann wird die Basis für den Kostenprozentsatz der Gesamtnettobetrag/die Währ. im Verkaufsangebot.

Wenn Kundenaufträge aus Verkaufsangeboten erstellt werden, erhalten die eingeschlossenen Zusatzkostenpositionen den Kostenprozentsatz aus dem Verkaufsangebot, wenn sie nicht mit Angebotspositionen verknüpft sind. Wenn aber Festkosten mit Kostenprozentsätzen im Verkaufsangebot verwendet sind, dann werden die Festkosten in der Zusatzkostenposition im Kundenauftrag verwendet. Dies bedeutet, dass jeder Kundenauftrag, der aus dem Verkaufsangebot erstellt wird, die Festkosten als Ganzes enthält, weshalb eine Zusammenstellung von Zusatzkosten solcher Kundenaufträge nicht mit den anfänglichen Festkosten im Verkaufsangebot übereinstimmt.

Wenn Einheitskosten mit einem Kostenprozentsatz oder einem Zusatzkostenprozentsatz verwendet werden, wird die Basis für den Kostenprozentsatz wie unten angegeben berechnet:

Basis für Kosten% = (Nettobetrag/Währ.) / Verkaufsmenge

Kostenmenge = Verkaufsmenge der verknüpften Kundenauftragsposition

Nettobetrag = (Basis für Kosten% * Kosten% *Kostenmenge)

Löschungskosten

Die Löschungskosten können als die Summe des Einkaufspreises abzüglich der Rabatte und einschließlich aller Zusatzkosten in Bezug auf eine spezifische Position beschrieben werden. Die Anlieferungskosten auf der Bestellposition dienen als ein Beispiel, wie hoch die Kosten wären, wenn alle Preis-, Rabatt- und Zusatzkostenkomponenten für eine Bestellposition auf den Artikel angewendet würden. Dies gibt aber nicht immer den Transaktionswert wider, der in Eingängen usw. verwendet wird. Differenzen zwischen der Löschungskostenberechnung und den verwendeten Transaktionswerten können auf die Bewertungsmethode zurückzuführen sein und darauf, ob teilweise Eingänge vorgenommen werden oder nicht.

Die einzige Bewertungsmethode, die die Auswirkung des Einkaufspreises, der Rabatte und der Zusatzkosten berücksichtigt, ist ?Gewichteter Durchschnitt?. Wenn die obige Bewertungsmethode implementiert wird, werden jedes Mal durchschnittliche Kosten berechnet, wenn ein Artikel in den Bestand eingeht. Zusatzkostentypen (Fracht, Transport, Versicherung usw.) sind entweder als Betrag oder als ein Prozentsatz des Betrags definiert, und diese Zusatzkostentypen sind in Zusatzkostengruppen gruppiert. Jede Zusatzkostengruppe ist mit einer Stufe definiert (die in der Berechnung der Löschungskosten verwendet wird). Der Einkaufspreis wird als die Basis der Berechnung verwendet. Dann wird die Zusatzkostengruppe Stufe 1 der Berechnung hinzugefügt, gefolgt von der Zusatzkostengruppe Stufe 2 usw. Eine Teilsumme wird nach jeder Stufe berechnet.