In MRO bietet die Interimsauftragsstruktur dem Anwender eine Möglichkeit zum Einschätzen der Durchführbarkeit der Überholung, bevor die Demontage beginnt. Mithilfe der Kalkulationsinformationen (geschätzte Kosten vor Beginn der Ausführung und Istkosten danach) können Sie herausfinden, ob die Preise für den Servicevertrag zu einem internen Gewinn oder Verlust führen. Die geschätzten Kosten ändern sich, sobald Reparatur-Interimsaufträge mit der Interimsauftragsstruktur verbunden werden oder Änderungen des Arbeitsumfangs (z. B. Angabe einer anderen Instandhaltungsebene) vorgenommen werden.
Sobald die Fertigungslieferaufträge freigegeben wurden und ein Bericht für die Demontage erstellt wurde, können Sie auch die Istkosten berechnen. Die kumulierten Kosten für die Interimsauftragsstruktur werden mithilfe einer konventionellen Gesamtkostenberechnung für Demontage- und Montage-Strukturen berechnet, basierend auf den Kostenklassendefinition.
Sowohl die geschätzten als auch die Istkosten werden nach Instandhaltungsebene angezeigt und nach Artikel kumuliert. Die Abweichungen zwischen geschätzten und Istkosten nach Ebene bzw. kumuliert werden ebenfalls angezeigt. Die Kosten werden nach Kostenklasse aufgegliedert und als Gesamtsumme angezeigt. Die Summe bietet einen Überblick über die Kosten und Abweichungen für die gesamte Interimsauftragsstruktur.
Die Interimsauftragsstruktur, für die die Kostenberechnung vorgenommen wird, darf nicht im Status "Storniert" oder "Geschlossen" vorliegen. Außerdem müssen für die Berechnung der tatsächlichen (nicht der geschätzten) Kosten zumindest einige der Interimsaufträge in der Auftragsstruktur freigegeben sein und Arbeitsgänge in den entsprechenden Bedarfsdeckeraufträgen erfasst sein. Die Arbeitsplatzkosten müssen definiert sein. Die Artikel müssen entsprechenden Kostenschemas und Kostenklassen zugewiesen sein.
Die Kosten werden für jede Stufe berechnet, und zwar unter Berücksichtigung der Arbeitsgangkosten aus der Registerkarte MRO-Interimsauftragsstruktur/Arbeitsgänge, da möglicherweise Änderungen des ursprünglichen Arbeitsplans vorgenommen wurden. Wenn Fertigungsaufträge erstellt wurden, ruft die geschätzte Kostenberechnung die Kosten der zugeordneten Fertigungsaufträge anstatt der berechneten Stufenkosten unter Verwendung der Auftragsstruktur ab. Die Berechnung wird gesperrt, wenn sich die Fertigungsaufträge im Status "Gestartet" befinden. Das System verwendet die Kostenschema-ID für die Artikel sowie die dem Schema zugeordneten Kostenklassen. Wenn „Kundeneigentum“ oder „Lieferanten-Leihgabe“ für eine Komponente angegeben ist, oder wenn der Beschaffungscode „Wartung, Reparatur und Überholung“ ist, werden keine Materialkosten, sondern nur Maschinen- und Arbeitskosten berechnet.
Während der Ausführung des Fertigungsauftrags kumulieren die mit der Auftragsstruktur verbundenen Aufträge Kosten. Wenn die Ausführungskosten erstellt wurden, kann eine Kostenkalkulation für die tatsächlichen Kosten einer Auftragsstruktur weitergegeben werden. Durch eine Fertigungsauftrags-Komponentenposition, die entweder als "Kundeneigentum" oder "Lieferanten-Leihgabe" angegeben ist, werden den tatsächlichen Kosten keine weiteren Kosten hinzugefügt. Wenn der Beschaffungscode für die Fertigungsauftrags-Komponentenposition "Wartung", "Reparatur" und "Überholung" lautet, erfolgt kein Kostenbeitrag zu den tatsächlichen Kosten. Bei der tatsächlichen Kostenberechnung werden die erfassten Maschinen- und Arbeitskosten des Fertigungsauftrags verwendet. Es wird empfohlen, dass die tatsächliche Kostenberechnung nach Abschluss aller Fertigungsaufträge vorgenommen wird.