Bei Freigabe einer Arbeitsumfangdefinition für die Werkstatt wird eine MRO-Interimsauftragsstruktur für Wartung, Reparatur und Überholung erstellt. Sie wird zur Verwaltung des Interimsbedarfs für Wartung, Reparatur und Überholung verwendet. Ein Interimsauftragskopf ist die oberste Ebene der Interimsauftragsstruktur. Es stehen zwei Baumstrukturen zur Verfügung, um das Ergebnis der zugeordneten Komponentenaufträge (ggf. mehrstufig) und deren zugeordnete Arbeitsgänge und/oder Arbeitsrichtlinien anzuzeigen.
Eine MRO-Interimsauftragsstruktur besteht in der Regel aus Interimsaufträgen für Demontage, Inspektion und Montage mit zugehörigen Lieferaufträgen für Artikel, die auf Grundlage der in der Arbeitsumfangdefinition zugeordneten Instandhaltungsebenen Instandhaltungsaktivitäten ausgesetzt sind. Die erstellte MRO-Interimsauftragsstruktur besteht aus Interimsaufträgen, die nur für Positionsartikel gelten. Abhängig von möglicherweise zuvor definierten Reparaturcodes und Arbeitsgängen können während der Inspektion weitere Reparatur-Interimsaufträge erstellt werden. Wenn die Inspektion abgeschlossen ist, enthält eine MRO-Interimsauftragsstruktur Interimsaufträge nur für Positionsartikel oder sowohl für Positionsartikel und "richtige" Artikel.
In MRO bietet die Interimsauftragsstruktur dem Anwender eine Möglichkeit zum Einschätzen der Durchführbarkeit der Überholung, bevor die Demontage beginnt. Sie liefert dem Anwender Daten zur Auswertung sowohl des Zeitplans als auch der internen Kosten, die mit dieser Interimsauftragsstruktur verbunden sind. Anhand der im Arbeitsplan auf Instandhaltungsebene angegebenen Arbeitsgang-Vorlaufzeit kann der Anwender sehen, wie der Zeitplan für Demontage, Inspektion und Montage lautet und ob das Bedarfsdatum für den montierten Überholungsartikel eingehalten werden kann. Bei Bedarf kann der Anwender die Termine innerhalb der Interimsauftragsstruktur anpassen und in der Struktur nach oben oder unten verschieben. Die Interimsauftragsstruktur zeigt außerdem die Kalkulationsdaten an (geschätzte Kosten vor Beginn der Ausführung und Istkosten danach), um bestimmen zu können, ob die Preise für den Servicevertrag einen internen Gewinn oder Verlust bringen.
Zusätzlich bietet die Interimsauftragsstruktur eine Zuordnungsmethode (die bei Fertigungsaufträgen fehlt), bei der die Komponenten aus Demontageaufträgen den Dispositionsaufträgen zugeordnet und Komponenten aus Dispositionsaufträgen den Montageaufträgen zugeordnet werden können, einschließlich ggf. notwendiger Reparaturaufträge. Ein Interimsauftragskopf ist die oberste Ebene der Interimsauftragsstruktur. Diese Baumstruktur stellt die Beziehung grafisch dar, einschließlich der Verknüpfungen mit den entsprechenden Bedarfsdeckeraufträgen.
Sobald Sie mit der anfänglichen Planung und den geschätzten Kosten für die Interimsauftragsstruktur zufrieden sind, können Sie die Interimsauftragsstruktur entweder insgesamt, nach Interimsauftragstyp, nach Struktur oder Auftrag für Auftrag freigeben. Durch den Freigabeprozess werden die Fertigungslieferaufträge erstellt, die die Demontage, Disposition und Montage ausführen. Diese Fertigungsaufträge werden bei der Erstellung geplant, entweder durch das Fertigungsauftrags-Ladeprogramm oder durch CBS. Alternativ können Sie die Interimsauftragsstruktur stornieren.
Die folgende Tabelle enthält eine Zusammenfassung der Status der Interimsauftragsstruktur:
Status | Beschreibung |
Erstellt | Ursprünglicher Status der durch die Arbeitsumfangsfreigabe erstellten Auftragsstruktur. |
Teil-Freigabe | Status bei Freigabe einer Untermenge von Interimsaufträgen in der Auftragsstruktur. |
Freigegeben | Status bei Freigabe aller Interimsaufträge in der Auftragsstruktur. |
Storniert | Status bei manueller Stornierung der Auftragsstruktur. |
Geschlossen | Status nach Ausführung aller Interimsaufträge und Eingang des montierten Artikels. |
Die Interimsauftragsstruktur hat zwei wichtige Funktionen. Erstens bietet sie dem Anwender die Möglichkeit, noch vor Beginn der Demontage die Durchführbarkeit der Überholung abzuschätzen. Die Interimsauftragsstruktur liefert dem Anwender Daten zur Auswertung sowohl des Zeitplans als auch der internen Kosten, die mit dieser Interimsauftragsstruktur verbunden sind. Mit den Funktionen des Formulars kann der Anwender anhand der im Arbeitsplan auf Instandhaltungsebene angegebenen Arbeitsgang-Vorlaufzeit abschätzen, wie der Zeitplan für Demontage, Inspektion und Montage lautet und ob das Bedarfsdatum für den montierten Überholungsartikel eingehalten werden kann. Der Anwender kann die Termine innerhalb der Interimsauftragsstruktur anpassen und in der Struktur nach oben oder unten verschieben. Das Formular zeigt außerdem die geschätzten Kosten an, um bestimmen zu können, ob die Preise für den Servicevertrag einen internen Gewinn oder Verlust bringen.
Zweitens bietet die Interimsauftragsstruktur eine Zuordnungsmethode (die bei Fertigungsaufträgen fehlt), bei der demontierte Komponenten den Reparaturaufträgen und reparierte Komponenten dem Montagevorgang zugeordnet werden können.
Nach Erstellen der Interimsauftragsstruktur und aller zusätzlichen Reparatur-Interimsaufträge kann die gesamte Auftragsstruktur freigegeben werden. Durch die Freigabe der Struktur wird eine Reihe von Bedarfsdeckeraufträgen erstellt, die den Interimsaufträgen entsprechen. Anstatt die gesamte Struktur freizugeben, haben Sie die Wahl, nur den Teil der Auftragsstruktur für die Demontage, den Teil für die Inspektion bzw. den Teil für die Montage freizugeben. Die Aufträge müssen jedoch in derselben Reihenfolge freigegeben werden, in der sie im MRO-Arbeitsablauf ausgeführt werden, d. h., zunächst die Demontageaufträge, dann die Inspektionsaufträge, danach mögliche Reparatur- oder externe Serviceaufträge, und zum Schluss die Montageaufträge. Sie können auch einzelne Interimsaufträge freigeben, dies muss aber wiederum in der richtigen Reihenfolge geschehen.
Es hängt von zwei Faktoren ab, ob ein Anwender die Interimsauftragsstruktur auf einmal oder nach und nach freigibt: wie der Anwender Fertigungsaufträge zeitlich plant (CBS oder das Fertigungsauftragsladeprogramm) und die Menge der Fertigungsaufträge, die die Freigabe erstellt. Da weder CBS noch das Fertigungsauftrags-Ladeprogramm Interimsaufträge „sehen“ können, muss der Anwender die Interimsauftragsstruktur zur Erstellung von Fertigungsaufträgen freigeben, bevor die Planung vorgenommen werden kann. Wenn die Anzahl der durch die Freigabe generierten Aufträge nicht hoch ist, sind die Planungsmethode oder der Freigabezeitpunkt nicht von Wichtigkeit. Da bei CBS sehr viel mehr Einschränkungen als beim Fertigungsauftrags-Ladeprogramm auferlegt werden, gibt es für Anwender, die mithilfe von CBS planen, bei zunehmenden Fertigungsaufträgen durch Freigaben gewisse Leistungseinbußen, wenn die gesamte Interimsstruktur auf einmal freigegeben wird.
Im Grunde ist die Auftragsstruktur eine Momentaufnahme der Komponenten der Überholungsstruktur. Da die Interimsauftragsstruktur lange vor Beginn der Demontage erstellt wird, sind die Komponenten der Überholungsstruktur zum Erstellungszeitpunkt noch nicht bekannt. Daher wird die Interimsauftragsstruktur ausschließlich auf Grundlage von Positionsartikelnummern erstellt.
Mit Freigabe der Interimsaufträge in der Auftragsstruktur, angefangen mit den Demontageaufträgen, werden Demontage-Fertigungsaufträge erstellt. Die Demontage-Fertigungsaufträge durchlaufen die verschiedenen Arbeitsabläufe (Materialanforderung, Melden von Arbeitsgängen und Eingänge) und die "richtigen" Komponenten werden bekannt. Der Eingang der "richtigen" Artikel hat zwei Vorgänge zur Folge:
Erstens wird die Interimsauftragsstruktur aktualisiert. Die Komponenten des Demontage-Interimsauftrags, die ursprünglich als Positionsartikel erstellt wurden, werden auf die "richtigen" eingegangenen Artikel aktualisiert. Die Komponenten für Demontage-Interimsaufträge entsprechen den produzierten Artikeln für Demontage-Aufträge. Da das Konzept von Komponenten für verschiedene MRO-Auftragstypen unterschiedlich ist, hat es keine Auswirkungen auf die Komponenten, wenn der nächste Interimsauftrag im Arbeitsablauf ein Inspektions-Fertigungsauftrag ist. Komponenten in einem Inspektions-Fertigungsauftrag sind Artikel, die bei der Inspektion verbraucht werden und enthalten nicht den "richtigen" Artikel für die Inspektion. Bei diesen Komponenten handelt es sich durchweg um "richtige" Artikel, die bei Erstellung der Inspektionsstruktur durch den Anwender definiert wurden, selbst wenn der Stücklisten-Kopfartikel immer ein Positionsartikel ist.
Zweitens werden die produzierten Artikel und die Zuordnungen für die MRO-Demontage und/oder die Fertigungsaufträge, die mit der Interimsauftragsstruktur übereinstimmen, soweit wie möglich aktualisiert. Wenn ein Demontage-Auftrag abgeschlossen wird, werden die diesem Demontage-Auftrag zugeordneten produzierten Positionsartikel durch die richtigen Artikelnummern ersetzt, die für die Demontage eingegangen sind. Beachten Sie, dass der Kopfartikel für den Demontage-Auftrag immer als Positionsartikel verbleibt, damit die Instandhaltungsebenen-Demontagestücklisten und -Arbeitspläne verwendet werden können, die auf der Basis von Positionsartikeln definiert sind. Wenn außerdem der nächste (Demontage- oder Inspektions-) Fertigungsauftrag im Arbeitsablauf bereits existiert, werden die jeweiligen Zuordnungsdatensätze von Positionsartikel auf "richtige" Artikel aktualisiert.
Der Inspektionsvorgang wirkt sich auf verschiedene Weise auf den CAMRO-Arbeitsablauf aus. Wenn zu inspizierende Artikel entweder Änderungen oder Abweichungen aufweisen, die geklärt werden müssen, werden durch die Inspektion – und besonders durch Freigabe einer Inspektions-Position – sowohl Reparatur-Interimsaufträge als auch die entsprechenden Reparaturaufträge für die "richtigen" Artikel generiert.
Außerdem sind diese Reparatur-Interimsaufträge so mit der Interimsauftragsstruktur verknüpft, dass der Inspektions-Fertigungsauftrag mit dem Reparatur-Interimsauftrag und dieser wiederum mit dem Montage-Interimsauftrag verknüpft ist. Ähnlich wie bei der Inspektion enthalten die Komponenten des Reparatur-Interimsauftrags nicht den "richtigen" zu reparierenden Artikel. Stattdessen zeigen die Komponenten des Reparatur-Interimsauftrags nur die "richtigen" während der Reparatur verbrauchten Artikel. Die Komponenten des Montage-Interimsauftrags, der auf den Reparatur-Interimsauftrag folgt, werden allerdings so aktualisiert, dass der Positionsartikel, der dem zu reparierenden Artikel entspricht, durch den "richtigen" Artikel ersetzt wird.
Wenn ein Bedarfsdecker für den Montage-Interimsauftrag, der auf die Reparatur folgt, vorhanden ist, wird der entsprechende Zuordnungsdatensatz für die Montage-Aufträge durch den Inspektionsprozess von einem Positionsartikel auf den "richtigen" Artikel aktualisiert.
Wenn ein Montage-Interimsauftrag freigegeben und ein Montage-Fertigungsauftrag erstellt wurde, findet ein ähnlicher Vorgang statt, da "richtige" Artikel für Montage-Fertigungsaufträge ausgegeben werden, die ursprünglich als Positionsartikelnummern erstellt wurden, und die montierten "richtigen" Artikel gehen ein. Wenn ein Montage-Fertigungsauftrag fertig gestellt wird, werden die Komponenten des nächsten Montage-Interimsauftrags in der Sequenz von Positionsartikeln auf "richtige" Artikel aktualisiert. Wenn der entsprechende Bedarfsdecker bereits vorhanden ist, werden die jeweiligen Zuordnungen ebenfalls von Positionsartikeln auf "richtige" Artikel aktualisiert.
Beachten Sie auf jeden Fall, dass sowohl die Komponenten- als auch die Zuordnungsdatensätze immer nach dem "Just-In-Time"-Prinzip aktualisiert werden, um für den nächsten Interim- oder Bedarfsdeckerauftrag im Verlauf verfügbar zu sein.
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