Arbeitsumfang definieren

Unter „Instandhaltungsumfang - Werkstatt definieren“ legen Sie die Instandhaltungsebene für einen Positionsartikel fest, z. B. einen flugzeugmotorbedürftigen Artikel. Für eine bestimmte Werkstattwartung fordert der Kunde einen bestimmten Instandhaltungsdienst an. Dabei kann es sich um standardmäßige vom Lieferanten angebotene Instandhaltungsdienste handeln oder um vorverhandelte Services für den Kunden. Diese vorverhandelten Services sind im Kundenvertrag definiert.

Einige Artikel beinhalten auch komplexe Konfigurationen und erfordern das IFS/Flotten- und Anlagenmanagement zum Definieren und Verwalten dieser Informationen. Die Lösung in IFS/Flotten- und Anlagenmanagement verfolgt den Verlauf jeder Konfiguration und die Verwendung sämtlicher Artikel in der Konfiguration. Darüber hinaus können Sie Regeln für Laufzeiteinschränkungen, intervallbasierte Instandhaltung und alle anwendbaren Modifikationen für eine komplexe Artikelvariante in IFS/Flotten- und Anlagenmanagement definieren.

Instandhaltungsebenen definieren

Um den Arbeitsumfang für einen Positionsartikel (Arbeitsauftragartikel) zu definieren, müssen Sie zunächst die Instandhaltungsebenen für die Servicestruktur definieren, aus der der instandhaltungsbedürftige Artikel (Flugzeugmotor) besteht. In diesen Instandhaltungsebenen wird definiert, welche Artikel demontiert, geprüft (Inspektion), repariert und wieder erneut montiert werden sollen. Instandhaltungsebenen beinhalten sowohl die Instandhaltungsebenen-Stückliste als auch den Arbeitsplan für die MRO-Demontage und die MRO-Montage. Die Nutzung der Instandhaltungsebene in der MRO-Disposition ist auf den Instandhaltungsebenen-Arbeitsplan beschränkt. Wenn Sie die Stückliste der Instandhaltungsebene und den Arbeitsplan erstellen, verwenden Sie die monolithische Struktur und den Arbeitsplan in IFS/Fertigungsstandard, der von IFS/Flotten- und Anlagenmanagement übertragen wird.

Bevor der Arbeitsumfang für einen komplexen Artikel definiert werden kann, sind einige zusätzlichen Aktivitäten erforderlich. Zuerst wird die aktuelle durch den Kunden bereitgestellte Konfiguration für den komplexen Artikel in IFS/Flotten- und Anlagenmanagement eingegeben. Danach untersucht das IFS/Flotten- und Anlagenmanagement die Konfiguration und bestimmt, welche artikelspezifische Instandhaltungsaufgaben anzuwenden sind. Anschließend bestimmen Sie die artikelspezifischen Instandhaltungsaufgaben, die für die Werkstattwartung geeignet sind. Der Arbeitsumfang wird mithilfe dieser Instandhaltungsaufgaben sowie mit der standardmäßigen Servicestruktur eingerichtet, um die erforderlichen Instandhaltungsservice-Levels zu definieren.

Arbeitsumfang definieren

Diese Funktion beschreibt den Prozess, bei dem Instandhaltungsebenen auf Grundlage von Aufgaben (Modifikationen und laufzeitbegrenzte Artikel) aus IFS/Flotten- und Anlagenmanagement Untermontageartikeln und/oder Stückartikeln zugewiesen werden. Die Modifikationen und laufzeitbegrenzten Artikel werden in IFS/Flotten- und Anlagenmanagement verwaltet und nach der Genehmigung als Aufgaben mit einem MRO-Arbeitsauftrag verknüpft. Neben Modifikationen werden betroffene Artikel für die Modifikationen von IFS/Flotten- und Anlagenmanagement übertragen. Diese Aufgaben mit betroffenen Artikeln werden verwendet, um die Instandhaltungsebene für jede Untermontage zu bestimmen.

Hinweis: Die Komponenten für Instandhaltungsebenen und Arbeitsgänge können auch ohne jegliche Informationen aus IFS/Flotten- und Anlagenmanagement definiert werden, etwa wenn keine Modifikationen und Informationen zu betroffenen Artikeln verfügbar sind. Die Instandhaltungsebene wird einzig auf Grundlage der Serviceart zugewiesen, die für das Überholungsobjekt (Arbeitsauftragartikel) erforderlich ist.

Arbeitsumfang genehmigen und freigeben

Arbeitsumfang genehmigen

Bevor Sie den Arbeitsumfang freigeben und mit der tatsächlichen Arbeit fortfahren können, müssen Sie eine Genehmigung vom Kunden erhalten. Dieser Prozess erfolgt vollständig manuell, und es stehen keine Dokumente oder Berichte zur Verfügung, die diesen Prozess unterstützen. Während des Genehmigungsverfahrens darf der Arbeitsumfang aufgrund neuer Wartungs- der Modifikationsanforderungen vom Kunden angepasst werden.

Arbeitsumfang freigeben

Nach Eingang der Kundengenehmigung kann der definierte Arbeitsumfang freigegeben werden. Jetzt werden alle Instandhaltungsebenen, die den Untermontageartikeln und/oder Stückartikeln zugewiesen wurden, mit den MRO-Basisdaten verglichen, z. B. mit Instandhaltungsebenen-Stücklisten und Arbeitsplänen. Wenn Unvereinbarkeiten gefunden werden, werden Meldungen in Protokolldetails generiert. Es gibt drei Arten von Protokolldetails: Fehler, Warnungen und Informationsmeldungen. Warnungen und Informationen werden vom Anwender in dessen Ermessen korrigiert. Fehler sind im Rahmen von Überprüfungen ermittelte Probleme, die sich auf die Erstellung der Interimsaufträgen auswirken und die korrigiert werden müssen, bevor der Arbeitsumfang freigegeben werden kann. Nach Freigabe des Arbeitsumfangs werden Ausführungsaufträge (Interimsaufträge) erstellt und die tatsächliche Instandhaltungsarbeit kann beginnen.

Änderung des Arbeitsumfangs

Während der Ausführung des Arbeitsumfangs müssen Sie unter Umständen den Arbeitsumfang neu definieren. Bei der Änderung des Arbeitsumfangs gibt es zwei Arten der Änderung. Zunächst beim Genehmigen zusätzlicher Modifikationen in IFS/Flotten- und Anlagenmanagement für die Übertragung an MRO. Zweitens, wenn während der Demontage eines Artikels bestimmt wird, dass ein Artikel eine unterschiedliche Instandhaltungsebene aufweist, z. B. die Demontage mehrerer Artikel erforderlich wird. Bei einem einfachen Artikel müssen dafür nur Instandhaltungsservice-Levels angepasst werden. Außerdem muss eine Genehmigung vom Kunden eingeholt werden. Für einen komplexen Artikel kann es vorkommen, dass Informationen zur Konfiguration aktualisiert werden müssen und IFS/Flotten- und Anlagenmanagement die artikelspezifischen Instandhaltungsaufgaben neu untersuchen muss. Die überarbeiteten artikelspezifischen Instandhaltungsaufgaben werden überprüft und die Instandhaltungsservice-Levels angepasst. Nach Genehmigung des neuen Arbeitsumfangs werden die Ausführungsaufträge überarbeitet, und die Arbeit wird fortgesetzt.

Instandhaltungsaufgaben fertigmelden

Wenn die Instandhaltung für einen komplexen Artikel abgeschlossen ist, ist es notwendig, die artikelspezifischen Instandhaltungsaufgaben abzumelden, um die Daten in IFS/Flotten- und Anlagenmanagement zu aktualisieren. Die neue Konfiguration und angewendete Instandhaltungsaufgaben aus IFS/Flotten- und Anlagenmanagement sowie der gewartete Artikel werden dem Kunden bereitgestellt.