Steuerabwicklung von Verkäufen in der EU
IFS Cloud unterstützt die folgenden Steuerbereiche für innergemeinschaftliche Verkäufe:
- Firma mit mehreren Lieferstandorten: Wenn eine Firma über mehrere Lieferstandorte verfügt, müssen Steuerregeln für jede Kombination aus Lieferstandort (Land) und Kundenadresse eingerichtet werden. Beim Umlagern von Waren zwischen Standorten in verschiedenen EU-Ländern innerhalb einer Firma ist ebenfalls eine Steuermeldung erforderlich.
- Fernabsatz: Dies ist der Fall, wenn eine Firma für die Umsatzsteuer in einem EU-Ausland erfasst wird und die Umsatzsteuer daher entsprechend dem Steuersatz des anderen Landes erhoben werden soll. Sie müssen mehrere Steuernummern pro Firma nach Land und auch mehrere Steuercodes pro Verkaufsartikel pro Land haben.
Geben Sie auf der Registerkarte Firma/Steuerkontrolle/Rechnung die Steuernummern Ihrer Firma für die Länder an, in denen die Firma eine Steuererfassung besitzt. Diese Steuernummern werden auf Kundenauftragsdokumente sowie auf Rechnungen gedruckt. Sie können auch pro Land einen Zweig verwenden, um landesspezifische Rechnungsnummernserien von Kunden abzurufen.
Steuerklassen werden verwendet, um mehrere Steuercodes mit Umsatzelementen zu verbinden. In jeder Steuerklasse legen Sie Steuercodes nach Bestimmungsland, Steuerpflicht und Datum fest. Sie können in einer Steuerklasse auch verschiedene Steuercodes für ein Land festlegen, die in verschiedenen Zeiträumen gelten. Die Steuerpflicht kann in diesem Kontext verwendet werden, um z. B. einen spezifischen Steuercode (Satz) für einen Teil eines Landes festzulegen.
Abrufen eines Steuercodes:
Wenn Sie einen Kundenauftrag eingeben, werden die Lieferadresse des Kunden, das Lieferland (Standardwert: vom Standort) und die Firma, zu der der Standort gehört, verwendet, um die Steuerpflicht des Kunden zu ermitteln. Die Steuerpflicht wird dann die Abfrage des Steuercodes auf jeder Auftragsposition steuern.
- Steuerpflichtig: Rufen Sie den Steuercode des Umsatzelements ab, oder bei Verbindung einer Steuerklasse mit dem Umsatzelement den Steuercode für das Bestimmungsland und die zum Transaktionsdatum geltende Steuerpflicht.
- Befreit: Rufen Sie den Steuercode Steuerfrei, der für die Lieferadresse festgelegt wurde, nach Liefertyp aus dem Umsatzelement ab.
Wenn kein Standort vorliegt, z. B. für eine Direktrechnung, gelten die gleichen Regeln mit einer Ausnahme: Als Standardwert für das Firmenland wird das Lieferland im Rechnungskopf verwendet.
Abrufen von Steuernummern (MwSt-Nummern):
Die Steuernummer des Kunden wird aus der Dokumentadresse des fakturierten Kunden abgerufen. Die entsprechende Steuernummer wird basierend auf unserer Firmen-ID und dem Lieferland abgerufen.
Die Steuernummer unserer Firma wird bei der Erstellung einer Rechnung folgendermaßen abgerufen:
- Wenn alle Positionen das gleiche Lieferadressen-Land haben und in einem Land steuerpflichtig sind, in dem unsere Firma eine Steuererfassung besitzt, wird die Steuernummer unserer Firma im Lieferland aufgeführt.
- Andernfalls wird die Steuernummer im Lieferland aufgeführt.
Beim Erstellen von Sammelrechnungen werden Auftragspositionen basierend auf den Auftragskopfangaben, aber auch den Positionen Bestimmungsland und Steuerpflichttyp gruppiert. Steuerpflichtige Auftragspositionen mit einem Lieferadressenland, in dem unsere Firma eine Steuererfassung besitzt, werden deshalb in einer Gruppe zusammengefasst, sodass die Steuernummer unserer Firma im Bestimmungsland auf der Rechnung aufgeführt werden kann.
Für alle anderen gruppierten Auftragspositionen wird die Steuernummer im Lieferland auf der Rechnung aufgeführt.
Beispielszenario: Verkauf innerhalb der EU, B2B
Lieferung von Deutschland nach Schweden. Unsere Firma besitzt keine Steuererfassung in Schweden, daher ist dies ein Verkauf innerhalb der EU.
Der Kunde hat eine Adresse, die sowohl Liefer- als auch Dokumentadresse ist. Die Adresse sollte als Befreit festgelegt werden, wenn das Lieferland Deutschland ist.
Die Steuercodes Steuerfrei, die für diese Adresse festgelegt worden sind, werden auf jeder Rechnungsposition basierend auf dem Liefertyp verwendet.
Die Steuernummer des Kunden, die für die Adresse, für die Firma MWDE und das Lieferland DEUTSCHLAND festgelegt ist, wird verwendet.
Die Steuernummer unserer Firma für DEUTSCHLAND wird ebenfalls aufgeführt.
Beispielszenario: Verkauf innerhalb der EU, separat fakturierter Kunde
Lieferung von Deutschland nach Schweden. Unsere Firma besitzt keine Steuererfassung in Schweden, daher ist dies ein Verkauf innerhalb der EU.
Die Lieferung geht an den Bestellkunden, aber die Rechnung wird an den Rechnungskunden gesandt.
Die Lieferadresse SE4 des Bestellkunden sollte als „Befreit“ festgelegt werden, wenn das Lieferland Deutschland ist.
Die Steuercodes Steuerfrei, die für diese Adresse festgelegt worden sind, werden auf jeder Rechnungsposition basierend auf dem Liefertyp verwendet.
Die Steuernummer des Rechnungskunden, die für die Dokumentadresse SE5, die Firma MWDE und das Lieferland DEUTSCHLAND festgelegt ist, wird aufgeführt.
Die Steuernummer unserer Firma für DEUTSCHLAND wird ebenfalls aufgeführt.
Beispielszenario: Exportgeschäft
Lieferung von Deutschland nach Norwegen. Unsere Firma besitzt keine Steuererfassung in Norwegen, daher ist dies ein Exportgeschäft.
Der Kunde hat eine Adresse, die sowohl Liefer- als auch Dokumentadresse ist. Die Adresse sollte als Befreit festgelegt werden, wenn das Lieferland Deutschland ist.
Die Steuercodes Steuerfrei, die für diese Adresse festgelegt worden sind, werden auf jeder Rechnungsposition basierend auf dem Liefertyp verwendet.
Die Steuernummer des Kunden wird verwendet, wenn sie für die Adresse, für die Firma MWDE und das Lieferland DEUTSCHLAND festgelegt ist.
Die Steuernummer unserer Firma für DEUTSCHLAND wird ebenfalls aufgeführt.
Beispielszenario: Firma mit mehreren Lieferstandorten
Unsere Firma hat zwei Lieferstandorte, einer in Deutschland und einer in Frankreich. Die Adresse des Kunden in Frankreich (Liefer- wie auch Dokumentadresse) benötigt deshalb abhängig vom Lieferland mehrere Einstellungen.
Lieferstandort Land DEUTSCHLAND: Lieferung von Deutschland nach Frankreich, daher ist dies ein Verkauf innerhalb der EU.
Die Lieferadresse des Kunden sollte als „Befreit“ festgelegt werden, wenn das Lieferland Deutschland ist.
Die Steuercodes Steuerfrei, die für diese Adresse festgelegt worden sind, werden auf jeder Rechnungsposition basierend auf dem Liefertyp verwendet.
Die Steuernummer des Kunden, die für die Adresse, für die Firma MWDE und das Lieferland DEUTSCHLAND festgelegt ist, wird verwendet.
Die Steuernummer unserer Firma für DEUTSCHLAND wird ebenfalls aufgeführt.
Lieferstandort Land FRANKREICH: Lieferung innerhalb Frankreichs, wo unsere Firma eine Steuererfassung besitzt.
Die Lieferadresse des Kunden sollte als „Steuerpflichtig“ festgelegt werden, wenn das Lieferland Frankreich ist.
Die Steuercodes werden aus den Umsatzelementen gewählt, bei Verwendung von Steuerklassen werden für das Bestimmungsland FRANKREICH festgelegte Steuercodes gewählt.
Wenn die Steuernummer eines Kunden erforderlich ist, wird sie aus der Adresse für die Firma MWDE und das Lieferland FRANKREICH gewählt.
Die Steuernummer unserer Firma für FRANKREICH wird aufgeführt.
Beispielszenario: Fernabsatz an Verbraucher
Lieferung von Deutschland nach Schweden. Unsere Firma besitzt eine Steuererfassung in Schweden, aber der Kunde (Verbraucher) hat keine Steuererfassung.
Der Kunde hat eine Adresse, die sowohl Liefer- als auch Dokumentadresse ist. Die Adresse sollte unabhängig vom Lieferland als steuerpflichtig festgelegt werden.
Eine Steuerklasse sollte mit dem Verkaufsartikel verbunden werden, wobei das Bestimmungsland Schweden mit einem Steuercode mit dem schwedischen Steuersatz verknüpft werden sollte.
Die Steuernummer unserer Firma für SCHWEDEN wird aufgeführt.