Komplexe Montageserviceverträge werden verwendet, um Preisberechnungsregeln und Bedingungen zu definieren, die bei der Rechnungserstellung für MRO-Kunden (Instandhaltung, Reparatur und Überholung) angewendet werden. Komplexe Montageserviceverträge haben gegenüber normalen Kundenverträgen den Vorteil, dass die Preisberechnungsregeln und Bedingungen für einzelne Positionen einer Produktstruktur innerhalb eines Servicevertrags definiert werden können, während in einem normalen Kundenvertrag die Regeln und die Bedingungen auf alle Objekte in einer Struktur angewandt werden (falls so bestimmt), d. h. es sind keine individuellen Preisdefinitionen möglich.
Serviceverträge werden nach Kunde, Standort und Produktstruktur definiert. Eine Produktstruktur ist das Ergebnis einer Strukturvorlage, die von IFS/Flotten- und Anlagenmanagement an IFS Fertigung übertragen wird. Ein Vertrag kann für einen bestimmten Zeitraum gültig sein, und er kann auch ein Gültigkeitsdatum enthalten. Das Gültigkeitsdatum wird verwendet, um den gültigen Preis zu bestimmen, der aus der/den im Servicevertrag definierten Preisliste(n) zu verwenden ist. Durch das Gültigkeitsdatum wird außerdem sichergestellt, dass bis zum Abschluss der Arbeiten immer derselbe Preis aus der Preisliste verwendet wird, ungeachtet dessen, ob die Preisliste während dieses Arbeitszeitraums aktualisiert wird.
Außerdem kann der Vertrag Qualitätsparameter beinhalten, darunter:
Die Preisberechnungsdefinitionen innerhalb eines komplexen Montageservicevertrags bestehen aus folgenden Elementen:
Lohnkostensätze - Die Sätze, zu denen eine bestimmte Arbeit verkauft wird. Die Kosten der Lohngruppe sind in IFS Fertigung definiert. Wenn der Lohnkostensatz nicht im Vertrag definiert ist, werden die Kosten standardmäßig als Lohnkostensatz verwendet. Sie können für die Lohngruppen verschiedene Währungskurse und Zahler definieren (was bei der Erstellung mehrerer Rechnungen nützlich ist).
Kostenarten - Wie der Name impliziert, identifiziert und kategorisiert eine Kostenart die Art der Kosten, die aufgrund eines komplexen Montagearbeitsauftrags anfallen. Eine Kostenart kann eine der folgenden MRO-Kostenkategorien aufweisen: Material, Arbeit, Maschine, Gemeinkosten, Einkauf, Werkzeuge/Ausstattung und Sonstige.
Preisfindung - Über die Preisfindung kann definiert werden, welcher Preis für die verschiedenen Artikel in der Struktur für durchgeführte Dienstleistungen erhoben werden soll. Die Strukturierung ist wiederum in vier Preiskategorien unterteilt:
Alle diese Preisberechnungstypen benötigen einen ausschließlich für die Preisfindung definierten Verkaufsartikel. Zudem müssen für die Preisberechnungstypen „Festpreise“, „Max. Zuschlag“ und „Grenzpreis“ entsprechende Kostenarten definiert worden sein.
Ein komplexer Montageservicevertrag hat die folgenden Statuswerte:
Geplant - Wird ein Vertrag erstellt, so wird ihm der Status „Geplant“ zugeordnet.
Aktiv - Sobald der Vertrag mit den entsprechenden Informationen vorbereitet wurde, wird der Status auf „Aktiv“ gesetzt. Ein aktiver Vertrag kann auf einen komplexen Montagearbeitsauftrag angewendet werden.
Auszuhandeln - Der Status des Vertrags wird auf „Auszuhandeln“ gesetzt, wenn ein aktiver Vertrag angepasst werden muss. Nachdem die notwendigen Änderungen durchgeführt wurden, kann der Status wieder auf „Aktiv“ gesetzt und der Vertrag wieder auf den komplexen Montagearbeitsauftrag angewendet werden.
Veraltet - Ein Vertrag wird auf „Veraltet“ gesetzt, wenn er nicht mehr verwendet wird, also wenn die Gültigkeit des Vertrags abgelaufen ist.